Die limitierte Rennmaschine.
Ende 1985/Anfang 1986 erscheint die von der Basis-GSX-R abgeleitete Sportversion für Privatfahrer und deren Straßenkollegen, denen die Sportlichkeit der normalen Variante noch nicht ausreicht.
Die auf 200 Exemplare limitierte und daher so getaufte Special Edition unterscheidet sich schon auf den ersten Blick durch ihre dunkelblau-weiß-rote Lackierung. Unter der Kunststoffhülle erkennt man die renngerechte, hinter einem Gitter bei laufendem Motor vor sich hinrasselnde Trockenkupplung. Ansonsten sind die Motoren absolut identisch.
Die Änderungen am Fahrwerk sind da schon umfangreicher. Die Special Edition hat ein Federbein mit anderer Federrate und Ausgleichsbehälter, dessen Stickstofffüllung unter einem Druck von 15 Bar steht und das Aufschäumen des Dämpferöls bei harter Beanspruchung verhindern soll. Die Teleskopgabel stammt von der brandneuen, Ende 1985 präsentierten und 1986 erstmals verkauften GSX-R 1100 und hat ein elektrisch angesteuertes Anti-Dive sowie einen Lenkungsdämpfer. Der Rahmen blieb hingegen absolut gleich.
Weitere sportliche Zutaten sind vielmehr die 310-Millimeter-Bremsscheiben vorne, die ebenfalls von der neuen 1100er stammen. Die etwas dicker gepolsterte Einmann-Höckersitzbank erhöht die Sitzhöhe von 780 auf 800 Millimeter. Die Beine müssen nun nicht mehr so stark angewinkelt werden, die Sitzposition ist etwas entspannter. Außerdem besitzt die limitierte Ausgabe der GSX-R einen Kettenschutz und Fußrastenschutzbleche aus Aluminium. Das Gewicht liegt mit 199 Kilo exakt zwei Kilo niedriger als bei der normalen GSX-R.
So gerüstet, stellt die Special Edition im Langstrecken-Rennsport ihr Können unter Beweis. Nach eingehender Kur beim Suzuki-EnduranceTeam France erreicht die Special Edition unter den Fittichen von Teamchef Dominique Meliand bei ihrem Debüt in Le Mans auf Anhieb Platz eins und zwei. In der Basisausführung wären diese Erfolge allerdings kaum möglich gewesen, denn die Maschine ist mit 226 km/h Höchstgeschwindigkeit und 3,8 Sekunden Beschleunigung von null auf hundert km/h gar nicht beziehungsweise nur geringfügig schneller. Die gezielte Ausarbeitung der Talente eines solchen Motorrads macht eben die wahre Stärke eines Rennteams aus. Doch als Basis mit guten Grundanlagen ist die Special Edition vorzüglich geeignet.
Vor allem die Trockenkupplung und die Sitzbank unterscheidet diese GSX-R „Special Edition“ von der Basis-Version.
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