Brav, bräver, Yamaha!
Unbändige Kraft - für die amerikanischen Hot Rod-Piloten auf vier Rädern der Stoff, der den Puls nach oben treibt. Bis heute war die pure Leistung den Männern mit ihren aufgeladenen V8-Boliden vorbehalten, doch das Powerplay findet nun auch auf zwei Rädern statt. Willkommen in der Welt der V-MAX.
Ein Muscle Bike wie kein anderes, maßgeschneidert für Amerika. Dabei sieht die V-Max nicht nur gut aus, sondern liefert genau die Leistung, von der Amerikaner immer geträumt haben. Mit ihrer Spurtstärke hat sie das Zeug dazu, die Motorradwelt gründlich durcheinander zu wirbeln. Die Rede ist von Leistung im Überfluss, und die V-Max macht klar, dass sie es ernst meint. Ihr aggressives Styling lässt vermuten, dass sie direkt aus dem besten Custom Shop kommt.
V-MAX TECHNIK TRANSPARENT
Auf der Hinterhand sitzt der seinerzeit wuchtigste Serienreifen überhaupt. Eine Walze in 150/90-15 - breit genug, um einem Dragster Beine zu machen. Montiert auf einem neuen massiven Scheibenrad aus Aluminium, das jedes Custom Teil in den Schatten stellt. Vorne ist die V-Max mit einem schmaleren Reifen und einem 18 Zoll Rad im Fünfspeichen-Design bestückt. Verkürzte Radabdeckungen mit Chrom-Applikationen setzen weitere Akzente. Der dreiteilige Sitz kann in der Mitte hochgeklappt werden und legt den Einfüllstutzen für den Tank frei. Seine Anordnung unter dem Sitz sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt. Zwischen den Lenkerenden prangt der Tacho in Chrom und Gold. Mehr nicht. Dort, wo bei anderen Motorrädern der Tank sitzt, verbirgt die V-Max ihren großvolumigen Luftfilter, der den Fallstromvergasern klar macht, woher der Wind weht. Die Konsole auf der Abdeckung beherbergt einen Drehzahlmesser und eine Temperaturanzeige. Die V-Max besitzt viele weitere Details, die bei jedem Stopp für Aufmerksamkeit sorgen. Doch spätestens dann, wenn der unglaubliche Motor zum Leben erwacht, zieht die V-Max sämtliche Blicke auf sich. Das 1198 cm3 große Kraftpaket liefert Leistung im Überfluss. Dafür sorgen nicht zuletzt die scharfen Nockenwellen und die vier groß dimensionierten Ventile je Zylinder. Kurze Schalldämpfer erledigen den Rest, und das ist kaum zu überhören. Doch als wahre Kraftquelle darf das neue, einzigartige V-Boost System gelten: Bei niedrigen Drehzahlen wird jeder Zylinder von einem der vier Fallstromvergaser versorgt. Bei höheren Drehzahlen öffnet ein Servomotor eine Klappe, die sich zwischen den paarweise angeordneten Ansaugstutzen befindet. Dies hat zur Folge, dass jeder Einlasskanal von zwei Vergasern beliefert wird und aus dem Vollen schöpfen kann. Der Effekt ist vergleichbar mit dem eines Boosters, ohne dass mechanische Reibungsverluste auftreten. Wer dem hohen Leistungspotenzial der V-Max eher ungläubig gegenübersteht, sollte sich die chrom- und aluminiumfarbenen Bauteile einmal genauer anschauen. Sie dominieren die großen Lufthutzen oberhalb der Zylinder und erstrecken sich über den Motor bis hin zur Auspuffanlage und veranschaulichen so das Spiel der Kräfte.
Schon auf den ersten Blick verheißt die V-Max Leistung pur. Und wer die Maschine zum ersten Mal fährt, merkt sofort, dass dieser Eindruck nicht täuscht. Die Faszination Motorrad hat viel mit Leistung zu tun, und die Yamaha V-Max macht hier einen großen Schritt nach vorn. REIFEN: Der seinerzeit weltweit breiteste Serienreifen am Hinterrad. Dimension 150/90-15, V-Spezifikation, V-förmiges Profil. KARDANANTRIEB: Neu entwickelter Kardanantrieb mit verstärkten Kegelrädern, um die gewaltige Kraft der V-Max zu übertragen. TANK: 4-Gallonen-Benzintank unter dem Sitz, elektrische Benzinpumpe, elektrischer Reserveschalter am Lenker.
AUSSTATTUNGSMERKMALE
Chassis
Der Stahlrohrrahmen besitzt einen flachen Mittelbereich, um eine niedrige Sitzhöhe zu ermöglichen. Die Rahmenzüge vorne rechts und hinten links sind demontierbar, um Wartungsarbeiten zu erleichtern.
Federbeine
Die beiden Federbeine sind in der Zugstufendämpfung vierfach und in der Federvorspannung fünffach einstellbar. Der Federweg beträgt 100 Millimeter.
Teleskopgabel
Die Telegabel mit 40 Millimeter Standrohrdurchmesser arbeitet luftunterstützt. Eine Verbindungsleitung erleichtert die Abstimmung. Die integrierte Gabelbrücke erhöht die Stabilität. Der Federweg beträgt 140 Millimeter.
Bremsen
Drei innenbelüftete Scheiben mit 282 Millimeter Durchmesser werden von Festsattelbremsen mit 45 Millimeter großen Bremskolben in die Zange genommen.
Räder
Vorn kommt ein 18 Zoll großes Gussrad zum Einsatz, hinten sorgt ein radikales 15 Zoll Vollscheibenrad aus Aluminium für Bewegung.
Sitz
Die V-Max ist mit einem dreiteiligen Sitz ausgestattet. Das verschließbare Mittelsegment kann nach vorn geklappt werden, um den Tank-Einfüllstutzen freizulegen.
Bedienungselemente
Alle Bedienungselemente am Lenker sind silberfarben.
Instrumente
Ein Tachometer ist oberhalb der Gabelbrücke montiert. Drehzahlmesser und Temperaturanzeige sind in der Tankkonsole untergebracht. Alle Instrumente sind weiß unterlegt.
Luftfilter
Luftfilter, Sicherungen und Hydraulikbehälter befinden sich unter der verschließbaren Tankattrappe.
Kabelummantelung
Bremsleitung sowie Gas- und Kupplungszüge sind mit einem verchromten Spiralmantel versehen.
Scheinwerfer
Die V-Max ist mit einem kleinen Rundscheinwerfer ausgerüstet.
Lufthutzen
Lufthutzen oberhalb der Zylinder betonen das Spiel der Kräfte vom Ansaugsystem über den Motor bis hin zur Auspuffanlage.
Motor
Der flüssigkeitsgekühlte V-4 mit 1198 cm3 arbeitet mit zwei obenliegenden Nockenwellen je Zylinderbank und vier Ventilen pro Zylinder.
Kolben
Spezielle leichte Kolben und gewichtsoptimnierte Kolbenbolzen verbessern die Motorleistung.
Kurbelwelle
Ein neues Härtungsverfahren samt Hitzebehandlung sorgt für eine höhere Festigkeit von Kurbelwelle und Pleuel.
Ventile
Die großen Ein- und Auslassventile mit 30,5 bzw. 25,0 Millimeter Durchmesser sind mit verstärkten Ventilfedern bestückt.
Nockenwellen
Spezielle Hochleistungsnockenwellen mit großem Öffnungshub erlauben eine maximale Leistungsausbeute.
V-Boost
Das einzigartige V-Boost System verleiht dem V-Max Triebwerk einen zusätzlichen, turboartigen Leistungsschub. Vier Fallstromvergaser beliefern die Zylinder über separate Ansaugkanäle. Die paarweise angeordneten Kanäle für Zylinder 1 und 2 sowie für Zylinder 3 und 4 sind mit einer zusätzlichen Klappe bestückt, die ihrerseits von einem drehzahlabhängigen Servomotor gesteuert wird. Bei ca. 6000/min öffnet der Servomotor die Klappen, um bei 8000/min den größten Querschnitt freizugeben. Sobald die Ventile geöffnet sind, wird jeder Zylinder während des Ansaugtakts gleich von zwei Vergasern beliefert. Dadurch kann die Leistungsabgabe besonders im mittleren und oberen Drehzahlbereich erheblich gesteigert werden.
Kraftübertragung
Die Motorkraft wird über ein Fünfgang-Getriebe auf die Kardanwelle übertragen.
Schalldämpfer
Kurze Schalldämpfer tragen zur maximalen Leistungsausbeute bei.
Vergaser
Vier 35 mm Mikuni Fallstromvergaser befeuern den V-Max Motor.
INFOS: Modell 1985
1986'er Modell
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