Der Lückenfüller!
1990 das letzte Mal auf dem Markt, hat sich Kawasaki nun entschlossen, die VN 750 als Lückenfüller zwischen der VN-15 SE und der EN 500 wieder ins Programm aufzunehmen.
ALLGEMEIN
Um die große Lücke zwischen VN-15 SE und EN 500 zu schließen, nimmt Kawasaki die 1990 letztmals angebotene VN 750 wieder ins Programm auf. Die 750er ist rundum ausgereift, der V-Motor bietet auch mit 50 PS viel Kraft aus niedrigen Drehzahlen.
MOTOR
Ein V-Motor mit ungewöhnlich hohem konstruktivem Aufwand: Zwei obenliegende Nockwellen mit Schlepphebeln steuern vier Ventile pro wassergekühltem Zylinder. Der hydraulische Ventilspielausgleich verlängert die Wartungsintervalle erheblich. Eine Ausgleichswelle mindert die für einen V-Motor typischen Vibrationen. Der Motor läuft ruhig und bietet sein maximales Drehmoment von 56 Nm bei 3000/min. Getriebe und Kupplung sind leicht zu bedienen, der Kardan ist wartungsarm und arbeitet unauffällig.
FAHRWERK
Die VN hat einen choppertypisch langen Radstand. Das bewirkt sicheren Geradeauslauf, in enge Kurven will die Maschine aber mit einigem Kraftaufwand gedrückt werden. Durch die klassische Form der Hinterradfederung mit zwei Federbeinen ist der Federweg sehr begrenzt, was Fahrer wie Sozius auf Holperstrecken zu spüren bekommen. Die Doppelscheibenbremse vorne und die Trommel hinten verzögern zuverlässig.
FAHRLEISTUNGEN
Für eine Maximalleistung von „nur" 50 PS und bei der schlechten Aerodynamik ist die VN recht flott. Hier macht sich der hohe technische Aufwand beim Motor bemerkbar, dessen Leistung auch im oberen Drehzahlbereich nicht einbricht. Dennoch bereitet der Twin vor allem in unteren Drehzahlregionen am meisten Spaß. Die Reichweite ist mit 221 km akzeptabel.
KOSTEN
Der Verkaufspreis ist für einen 750er Chopper vergleichsweise günstig. Kostensenkend wirken sich unter anderem auch der hydraulische Ventilspielausgleich und der Kardan aus. Hinzu kommen ein an rundum gemessener Verbrauch und das gelungene Erscheinungsbild.
AUSSTATTUNG
Die Kommandozentrale der VN 750 ist mit Tachometer, Drehzahlmesser und Tankuhr komplett. Die Fahrerfußrasten sind choppergerecht weit vorne angebracht. So ganz nah am Chopperideal ist die VN rein stilistisch aber noch nicht. Gußräder und kaum verrippte Zylinder wollen nicht so ganz ins Konzept passen. Ansonsten präsentieren sich Verarbeitung und Ausstattung aber auf hohem Niveau.
Kawasaki's Motorrad Geschichte von 1952-2002 in (UK)
Weitere Seiten:
01, 02, 03, 04, 05, 06, 07, 08,
|