Details zu Yamaha
Yamahas neue R1, 200 PS bei 199 kg
Yamahas neue R1,   200 PS bei 199 kg
4 Nov
Es ist nun 17 Jahre her, seit Yamaha der Öffentlichkeit in Mailand die erste YZF-R1 präsentierte. Mit ihrem geringen Gewicht, der hohen Motorleistung und dem leichten Handling erreichte die R1 ein komplett neues, sehr hohes Niveau im Supersport-Segment der Einliter-Motorräder. Und damit veränderte diese Yamaha die Welt der Sportfahrer.
Dienstag, 4. November 2014 09:39
Autor: Peter Pasalt
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Die Geschichte wiederholt sich: Fast 2 Dekaden nach dem Debüt des ultimativen Supersportlers stellt Yamaha eine neue Generation des Superbikes vor, das ganz besondere Eigenschaften aufweist. "She want's to go faster" Mit diesem Ausspruch adelt kein geringerer als Valentino Rossi die neue YZF-R1 und macht mehr als deutlich, was für ein beeindruckendes Motorrad auf die Supersportwelt 2015 trifft.

Die neue YZF-R1: Alles ist anders, nur der Name bleibt
Schon zu Beginn des Projektes stand fest, dass der Hochleistungs-Supersportler wie eine völlige Neuentwicklung zu betrachten ist – kein Bauteil sollte übernommen werden. Diese Herangehensweise gab den Ingenieuren die Möglichkeit, völlig neue Wege zu gehen und eine Art Motorrad auf die Räder zu stellen, das bislang nur Werksrennfahrer bewegen durften.

Das Team war deshalb in der Lage, ein fundamental anderes Motorrad zu konzipieren, das eine überwältigende Motorleistung mit idealer Fahrstabilität kombiniert. So ist die neue, kompromisslos konstruierte R1 entstanden, die der Welt zeigen wird, wie Yamaha die Zukunft sieht.

Während die DNA der R1 unveränderbar ist, ist die Konzept-Philosophie grundsätzlich anders. Mit modernster Technologie aus dem MotoGP-Rennsport ist die R1 nun ein Sportler, der primär für den Rennstreckeneinsatz konzipiert ist.

147 kW (200 PS) bei 199 kg – kombiniert mit bester Fahrstabilität
Ein neuer, kompakter Reihenvierzylinder mit Vierventiltechnik bringt es ohne Staudruck-System auf eine Spitzenleistung von 147 kW (200 PS) und stemmt dabei ein starkes, in der Entfaltung nahezu lineares Drehmoment auf die Crossplane-Kurbelwelle. Dank geringem Gewicht sorgt das für Fahrleistungen auf einem neuen Niveau. Denn Rahmenheck und Felgen bestehen aus Magnesium, um ein Trockengewicht von 179 kg und ein fahrfertiges Gewicht von 199 kg zu realisieren. Das Fahrwerk hat einen kurzen Radstand.

Schon die Leistungs- und Gewichtsdaten zeigen, mit welchem Potential die neue R1 auf die Rennstrecken gehen wird. Aber die Daten sagen nichts darüber aus, wie souverän die R1 dank modernster Regel-Technologie für Fahrwerk und Antrieb die Rundenzeiten verkürzt.

YZF-R1 MOTOR
Neu entwickelter Crossplane-Motor mit 147 kW (200 PS) und M1-Technologie
Um ein komplett neues Superbike zu entwickeln, dessen enormes Leistungspotential von einer hochmodernen Regelelektronik kontrolliert wird, hat Yamaha einen äußerst kompakten, leichten und überaus leistungsstarken Motor konzipiert, der eine neue Ära des Supersportlers einläutet.

Neu gestaltete Kurbelwelle
Der neue, 147 kW (200 PS) starke Motor hat nichts mit dem Vorgänger gemein. Zu den wesentlichen Unterschieden der Triebwerke gehören: Das Bohrung-/Hub-Verhältnis, das Verdichtungsverhältnis, die Zylinder, der Zylinderkopf, die Einspritzanlage und sogar die Kurbelwelle. Das Einzige, was geblieben ist, ist die Modellbezeichnung.
 
Hocheffizienter Zylinderkopf mit ausgeklügelter Ventil-Konzeption
Damit eine große Menge des Benzin-Luftgemischs möglichst schnell in die Zylinder strömen kann, ist der Zylinderkopf der R1 ab 2015 mit optimierten Strömungskanälen sowie großen Ein- und Auslassventilen versehen, die einen Tellerdurchmesser von 33 bzw. 26,5 mm aufweisen. Ebenfalls bemerkenswert: Das Verdichtungsverhältnis beträgt 13,0:1, was auch dem engeren Ventilwinkel zu verdanken ist, der eine kompaktere Brennraumform ermöglicht.  

Die ersten Titan-Pleuel mit gebrochenem Pleuelfuß in Serienproduktion
Um absolute Höchstleistungen erzielen zu können, ist der neue R1-Motor mit extrem leichten Pleuel aus einer speziellen Titan-Legierung bestückt, die zunächst einteilig gefertigt werden und im Vergleich zu Stahlpleuel rund 40 Prozent leichter sind. Anschließend werden die Pleuel im Fußbereich gebrochen, wodurch eine größere Kontaktfläche zwischen Pleuel und Pleueldeckel entsteht. Das Ergebnis: Die Pleuel sind äußerst stabil, zugleich aber auch leicht und verbessern somit das Ansprechverhalten und die Drehfreudigkeit des Motors.

Leichte Schmiedekolben aus Aluminium
Die neu entwickelten Schmiedekolben sind dank der 'Bridge-Box' Konstruktion auf der Unterseite besonders stabil und zugleich sehr leicht. Für eine zusätzliche Kolbenkühlung von der Unterseite her sorgen neue Öldüsen, die Motoröl in Richtung des Kolbenbodens spritzen.

Neuer Ventiltrieb mit Schlepphebeln
Erstmals in der R1-Geschichte erfolgt die Ventilbetätigung über Schlepphebel. Diese Technik bietet zwei entscheidende Vorteile: Zum einen liegt der Ventilhub dank Hebelübersetzung über dem Wert, den die Nockenwelle vorgibt. Zum anderen laufen die Schlepphebel reibungsärmer auf den Nockenwellen. Zumal die neuen Schlepphebel ebenfalls DLC-hartbeschichtet und extrem drehzahlfest sind.

Großvolumiges Ansaugsystem
Um die Zylinderbefüllung bei jedem Arbeitstakt effektiv zu unterstützen, besitzt der neue R1-Motor einen Luftfilter mit stattlichen 10,5 Litern Volumen. Das Ansaugsystem ist somit 23 Prozent voluminöser als bisher und ermöglicht einen größeren Lufttransfer zu den Ansaugtrichtern, die mit dem YCC-I-System (Yamaha Chip Controlled Intake) arbeiten. Das System arbeitet elektronisch gesteuert mit kurzen und langen Ansaugtrichtern, die drehzahl- und lastabhängige Strömungsoptimierungen ermöglichen und somit zur effektiven Zylinderfüllung beitragen. Davon profitiert sowohl die Drehmomentausbeute als auch die Spitzenleistung.

Moderne Einspritzventile mit 12-Loch-Düsen
Die Drosselklappen-Steuerung im neuen R1-Motor übernimmt ein YCC-T-System (Yamaha Chip Controlled Throttle), das auch die modernen, neu entwickelten Haupt-Einspritzventile mit 12-Loch-Düsen aktiviert. Diese befördern das Benzin mit Hochdruck sowie zielgerichtet auf die beiden großen Einlassventilteller.

Leichte 4-in-2-in-1-Auspuffanlage aus Titan
Selbstverständlich zeigt sich auch die Auspuffanlage in jedem Detail auf den neuen Motor abgestimmt. Darüber hinaus ist sie außergewöhnlich leicht geraten, da sie hauptsächlich aus Titan besteht. Der kompakte Schalldämpfer sitzt in der Nähe des Maschinenschwerpunkts und unterstützt die Massen-Zentralisierung, was dem Handling zugutekommt.
 
Kompakte und leichte Anti-Hopping-Kupplung
Die neue Kupplung ist voll und ganz auf Leistung und Charakteristik des Motors abgestimmt und dabei 19 Prozent leichter und kompakter geraten. Der Durchmesser wurde im Vergleich zum Vorgänger um sieben Prozent reduziert.

Zuverlässiges Schmiersystem
Um auch bei extrem hohen Drehzahlen eine zuverlässige Schmierung sicherzustellen, sorgt eine zentrale Schmierölversorgung dafür, dass jedem Pleuellager das Motoröl direkt durch die Kurbelwelle zugeführt wird. Auch das minimiert die Leistungsverluste. Der Schmierstoff sammelt sich in einer sehr leichten Ölwanne aus Magnesium. Diese weist eine Vertiefung auf, um den Schmiermittelstand niedrig zu halten.
 
Dem Effekt der Luftblasenbildung im rückläufigen Motoröl wirken spezielle Rippen im Motorgehäuse entgegen. Für eine möglichst optimale Öltemperatur sorgt ein Ölkühler, der direkt unter dem Kühlmittel-Radiator sitzt.

YZF-R1 Motor
Technische Highlights
• Reihenvierzylinder mit 998 ccm, vier Ventilen und Crossplane-Konzept
• Neue Crossplane-Kurbelwelle für gleichmäßige Kraftentfaltung
• Spitzenleistung 147 kW (200 PS) (ohne Ram-Air-Effekt)
• Bohrung x Hub / 79,0 mm x 50,9 mm, Verdichtungsverhältnis 13,0:1
• Leichte Titan-Pleuel mit gebrochenen Pleueldeckeln
• Leichte Schmiedekolben aus Alu mit Bridge-Box-Versteifung
• Größere Ventilteller und strömungsoptimierte Einlasskanäle
• Ventiltrieb mit DLC-gehärteten Schlepphebeln
• 12-Loch-Einspritzdüsen richten Kraftstoffstrahl in 2 Richtungen
• Reibungsarm laufende Kolbenringe mit geringer Spannung
• Kolbenbolzen mit harter DLC-Beschichtung
• Offset-Zylinder-Konzeption
• Airbox mit üppigen 10,5 Liter Volumen
• 4-in-2-in-1-Abgasanlage mit neuer Klappe, mittig sitzender Dämpfer
• Leichte Anti-Hopping-Kupplung
• Sehr zuverlässiges Schmiersystem
• YCC-I und YCC-T an Bord
• Kompakter und leichter Kühler

 

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