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Es gibt zwar Motorradfahrer, die auch in den kalten Monaten des Jahres auf zwei Rädern unterwegs sind, die meisten motten ihr Fahrzeug aber den Winter über ein. Bevor das Motorrad für Wochen und Monate vorübergehend außer Betrieb gesetzt wird, sollte es zunächst gründlich gereinigt werden, empfiehlt das Institut für Zwieradsicherheit (IfZ). Schmutzreste setzen sich sonst in allen Ecken und Winkeln ab, ziehen Feuchtigkeit an und verursachen einen frühzeitigen Rostbefall.
Donnerstag, 23. November 2017 10:54
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Nach dem Reinigen empfehlen die meisten Hersteller lackierte Flächen sowie insbesondere Metallteile mit einer schützenden Konservierung zu überziehen. Defekte Stellen sollten jetzt ausgebessert werden, um Folgeschäden zu vermeiden. Das Konservieren ist besonders wichtig, sollte das Motorrad oder der Roller im Freien stehen. Die Antriebskette sollte immer gut in Schuss sein. Ist dem so, braucht man ihr beim Einmotten keine großartige Beachtung zu schenken. Falls aber notwendig, empfiehlt es sich die Kette sorgfältig zu reinigen und mit neuem Fett zu schützen. Antriebsriemen müssen gegebenenfalls auch gereinigt und auf der Außenfläche mit einem speziellen Wachs behandelt werden, um einer Rissbildung vorzubeugen. Bei Kardanantrieben sind die vorgeschriebenen Wartungsintervalle einzuhalten.
Steht ein Ölwechsel kurz bevor, sollte er noch vor der Winterpause erledigt werden. Ist das nächste Wechselintervall noch nicht in Sicht, reicht eine Ölstandskontrolle und gegebenenfalls ein Auffüllen des Pegels bis zur Maximalmarke. Wer seinen unbehandelten Stahltank bis zum Rand mit Benzin füllt, beugt der Bildung von Kondenswasser und somit Korrosion im Tank vor. Alu- oder Kunststofftanks sind pflegeleichter, hier ist dies nicht notwendig.
Bei Vergasermaschinen ist das Leeren der Schwimmerkammer sinnvoll, um Ablagerungen vorzubeugen und ein Verstopfen der Vergaserdüsen zu verhindern, rät das IfZ. Wenn möglich sollte einfach der Benzinhahn geschlossen und der Motor solange laufen gelassen werden, bis
er ausgeht. Ansonsten sind Vergaser über die Ablassschrauben leeren. Motorräder mit elektrischen Einspritzanlagen sind in diesem Bereich in der Regel wartungsfrei.
Durch das längere Stillstehen über die Wintermonate werden die Reifen einseitig belastet. Es kann zu einer Verformung des Reifens kommen. Idealerweise sollte Motorrad so abgestellt werden, dass beide Räder entlastet sind und keinen Bodenkontakt haben. Fahrzeuge mit Hauptständer sind dabei im Vorteil. Ohne Hauptständer bieten sich spezielle Montageständer aus dem Fachhandel an. Wer einem möglichen Standplatten nicht durch Aufbocken entgegenwirken kann oder möchte, sollte auf jeden Fall den Reifenfülldruck erhöhen, höchstens aber bis zum vom Hersteller angegebenen maximal zulässigen Fülldruck. Etwa einmal im Monat ist eine Lageänderung durch ein Weiterdrehen der Reifen sinnvoll. Das IfZ empfiehlt, „Dreh-Termine“ im Kalender zu setzen oder nutzen die Erinnerungsfunktionen des Smartphones hierfür zu nutzen.
„Draußenparker“ sollten die Batterie auf jeden Fall ausbauen, an einem frostsicheren, kühlen (ca. 10°C) und trockenen Ort lagern und auch dort die Wartung vornehmen. Steht das Motorrad entsprechend geschützt, kann sie an Ort und Stelle verbleiben. Wichtig ist, dass keine zyklischen Verbraucher angeschlossen sind (z.B. Uhr, Alarmanlage o.ä.). Ansonsten sollten zumindest die Batteriekabel abgeschraubt werden (Minuspol zuerst). Aber egal, ob der Stromspender über den Winter ein- oder ausgebaut: es ist ratsam, etwa einmal im Monat so genannte „Erhaltungsladungen“ vornehmen. Optimal sind selbstregelnde Ladegeräte, die permanent arbeiten und quasi einen alltäglichen Betrieb simulieren.
Sollte die Batterie nicht wartungsfrei sein, muss der Säurestand geprüft und falls nötig nachgefüllt werden. Dies sollte aber erst nach dem Laden erfolgen. Bei Wiederinbetriebnahme der Batterie ist darauf zu achten, dass die Batteriepole nicht korrodiert sind. Gegebenenfalls sind sie zu
säubern und nach dem Einbau der Batterie mit Polfett einzuschmieren. Je nach Modell, Baujahr und technischer Ausstattung des Motorrades, sind nach dem Wiederanschließen der Batterie im Frühling eventuell technische Neueinstellungen notwendig. Wichtige Daten, wie etwa der Fehlerspeicher, sind in der Regel aber spannungsunabhängig. Aber auch hier lohnt der Blick in die Bedienungsanleitung oder die Frage an den Fachhändler.
Auch können bereits jetzt notwendige Reparaturen oder Inspektionsarbeiten vorgenommen werden, weil die Werkstätten im Frühling meist ausgelastet sind und dadurch unter Umständen enorme Wartezeiten in Kauf genommen werden müssen. (ampnet/jri)