Der italienische Motoradhersteller, der mittlerweile zu Audi gehört, steht vor allem für die desmodromische Ventilsteuerung (Zwangsschließung), aber auch für Rennsporterfolge. Weniger bekannt ist, dass die Fima 1885 in Bologna als Elektronikspezialist begann und 50 Jahre später mit über 11 000 Mitarbeitern das zweitgrößte Unternehmen Italiens war. Zu den Produkten gehörten unter anderem Radios und Fotoapparate. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde dann ein 48-Kubik-Einzylinder (4-Takt) für den Einbau in Fahrrädern entwickelt und gebaut.
Mitte der 50er-Jahre legte Konstrukteur Fabio Toglioni mit der 98 Gran Sport den Grundstein für den späteren Weltruhm der Marke als leidenschaftlicher Motorradhersteller. 1972 begann bei Ducati mit der 750 GT die Ära der Zweizylinder und des L-förmigen Twins, der aus zwei Einzylindern zusammengesetzt war. Zwei Jahre später endete nicht nur das Ein-Zylinder-Zeitalter bei Ducati, sondern entstand mit der 750 Super Sport auch eine der Legenden der Marke, und es begann die lange Tradition der von den Rennmotorrädern abgeleiteten Serienmaschinen. Vor allem sie stehen im Mittelpunkt von „The Art of Ducati“. Und genau das dürfte einige Leser enttäuschen.
Zwar fehlt die Kultstatus genießende 450 Scrambler als eines der bis heute bekanntesten Modelle ebenso wenig wie die Diavel, mit der die Italiener vor zwei Jahren den amerikanischen Power-Cruiser-Markt ins Visier nahmen – aber ein Buch über Ducati ohne die Monster oder die Multistrada hinterlässt doch einen leicht faden Beigeschmack. So kommen vor allem rennsportbegegeisterte und technisch etwas versiertere Ducatisti bei den Texten von Ian Falloon zu ihrem Recht, alle anderen dürfen sich vor allem an den schönen und detailreichen Bildern von James Mann erfreuen.
„The Art of Ducati“ von Ian Falloon und James Mann ist im Delius-Klasing-Verlag erschienen. Das Buch hat 240 Seiten mit 252 Farbfotos, 9 S/W-Fotos und 20 farbigen Abbildungen. Es kostet 39,90 Euro. (ampnet/jri)