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In der fünften Episode der Ducati World Première 2022 präsentierte der in Borgo Panigale ansässige Motorradhersteller seinen Fans und allen Motorradbegeisterten auf der ganzen Welt die Panigale V4 2022
Donnerstag, 25. November 2021 12:16
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Die Entwicklung bei Ducati steht nie still: Die neue Panigale V4 ist noch leistungsstärker und wurde in allen Bereichen verbessert
In der fünften Episode der Ducati World Première 2022 präsentierte der in Borgo Panigale ansässige Motorradhersteller seinen Fans und allen Motorradbegeisterten auf der ganzen Welt die Panigale V4 2022 (Link zum Video).
Die Panigale V4 2022 repräsentiert den jüngsten Schritt bei der Entwicklung der Ducati Superbikes. Das Motorrad lebt von der langjährigen Erfahrung von Ducati Corse und dem kontinuierlichen Transfer von Wissen und Technologien aus der Welt des Rennsports direkt in die Serienproduktion. Dieses neue Projekt drückt die Einzigartigkeit der Marke aus, die zum zweiten Mal hintereinander den Konstrukteurstitel in der MotoGP gewann. Jedes einzelne Element, das im Rennsport entwickelt wurde, wird auf die Motorräder übertragen, die Ducati für seine Enthusiasten baut. Aus diesem Grund wird die Panigale V4 ständig erneuert und verbessert, genau wie die Motorräder in der MotoGP und in der WorldSBK.
Mit der Version 2022 vollendet das Projekt Panigale V4 die bedeutendste Entwicklung seit seiner Entstehung. Die Verbesserungen betreffen alle Bereiche: Aerodynamik, Ergonomie, Motor, Fahrwerk und Elektronik. Das Ergebnis ist ein noch schnelleres Motorrad auf der Rennstrecke und gleichzeitig ein intuitiveres und weniger ermüdendes Motorrad für eine Vielzahl von Fahrern. Kurz gesagt, es bietet sowohl für Profis als auch für Amateure ein großartiges Fahrerlebnis.
Diese exklusiven Eigenschaften wurden durch einen speziellen Test auf der Rennstrecke von Vallelunga in Italien bestätigt. Die Panigale V4 S 2021 und die Version 2022, die beide mit Pirelli SC1-Reifen ausgestattet waren, standen im Mittelpunkt des Tests, der von zwei Testfahrern sowie Profi Michele Pirro (Ducatis offizieller Testfahrer) durchgeführt wurde. Am Ende des Tages verbesserte der erste Testfahrer seine beste Runde auf der neuen Panigale V4 S 2022 um 0,9 Sekunden, der zweite um 1,2 Sekunden, während Michele Pirro um eine halbe Sekunde schneller war. Auf seine schnellste Rundenzeit beim ersten Lauf zur Italienischen Superbike-Meisterschaft in Vallelunga verlor er lediglich drei Sekunden. Noch beeindruckender wird diese Leistung, wenn man bedenkt, dass er beim Renneinsatz den extraweichen SCX-Reifen verwendete, der mehr Haftung bietet.
Die erste Neuerung der neuen Panigale V4 2022 Version betrifft die Aerodynamik. Die Ducati Ingenieure haben sich auf die Verkleidung konzentriert, die nun kompaktere und dünnere Winglets mit doppeltem Profil und höherer Effizienz aufweist: Dieses Update garantiert mit bis zu 37 kg bei 300 km/h den gleichen Abtrieb wie bisher. Darüber hinaus wurde der untere Teil der Verkleidung mit neu gestalteten Lufteinlässen versehen, um das Kühlsystem und damit die Leistung des Motors zu verbessern, insbesondere beim Einsatz auf der Rennstrecke.
Auch die Ergonomie stand im Mittelpunkt der Entwicklung, um die Kontrolle über das Motorrad auf der Rennstrecke zu verbessern und es dem Fahrer zu ermöglichen, die Leistung der Panigale V4 sowohl bei einer einzelnen Runde als auch beim intensiven Einsatz auf der Rennstrecke optimal zu nutzen.
Der Sitz hat jetzt eine flachere Form und einen anderen Bezug, um den Fahrer beim Bremsen noch besser zu unterstützen und ihm mehr Bewegungsfreiheit zu bieten. Im Vergleich zur Version von 2021 verfügt der Tank im hinteren Teil über eine neue Form. Der Fahrer hat beim Bremsen mehr Halt und kann dadurch schneller und länger fahren. Dank dieser neuen Ergonomie ist der Fahrer vollständig in das Motorrad integriert. Das macht das Fahren grundsätzlich angenehmer. Auch die Kontaktfläche der Arme beim Hanging-Off, wenn sich der Fahrer komplett neben das Motorrad lehnt, wurde verbessert.
Das Herzstück des Motorrads ist der 1.103 cm3 große Desmosedici Stradale, der vom MotoGP-Motor abstammt und eine Reihe von Updates erhalten hat. Dank einiger technischer Neuerungen konnte die Leistung weiter gesteigert werden. Zudem ist die Gasannahme jetzt noch direkter.
Der neue Motor wurde im Bereich des Ölkreislaufs überarbeitet und ist mit einer neuen Ölpumpe ausgerüstet, die eine geringere Leistungsaufnahme hat. Der vergrößerte Durchmesser der Schalldämpferauslässe ermöglicht eine Reduzierung des Abgasgegendrucks und damit eine Steigerung der Motorleistung. Dank dieser Maßnahmen und eines neuen, speziellen Mappings leistet der Desmosedici Stradale - mit Euro-5-Zulassung - 215,5 PS bei 13.000 Umdrehungen pro Minute. Das entspricht einer Leistungssteigerung von 1,5 PS im Vergleich zum Vorgänger-Motor. Bei einer Drehzahl von 14.500 Umdrehungen pro Minute beträgt der Unterschied sogar 2,5 PS. Der Motor liefert ein Drehmoment von 123,6 Nm bei 9.500 U/min und stellt bereits ab 6.000 U/min 80 % des maximalen Drehmoments zur Verfügung.
Ein Detail, das viel über die Entwicklung dieses neuen Motors für 2022 aussagt, ist die neue Getriebeübersetzung. Der erste, zweite und sechste Gang sind jetzt länger übersetzt. Diese neue SBK-Getriebeübersetzung ist "Rennsport-orientierter" und somit besser für den Einsatz auf der Rennstrecke geeignet. Der erste Gang wurde um 11,6 % verlängert, der zweite um 5,6 %. Dank dieser neuen Getriebeübersetzung ist es nun einfacher, die engsten Kurven im ersten Gang zu durchfahren und dabei von einer stärkeren Motorbremse und einer besseren Beschleunigung aus den Kurven heraus zu profitieren. Außerdem ermöglicht der geringere Sprung zwischen dem ersten und dem zweiten Gang dem Ducati Quick Shift System (DQS) effizientere Schaltvorgänge und somit eine bessere Performance. Das DQS hat zudem eine neue Abstimmung erhalten. Der um 1,8 % länger übersetzte sechste Gang ermöglicht in Verbindung mit der gesteigerten Motorleistung 5 km/h mehr Höchstgeschwindigkeit im Vergleich zur Panigale V4 2021.
Bei der Panigale V4 2022 wurde eine neue Logik für die Power Modes implementiert, die 4 verschiedene Motorkonfigurationen ermöglicht: Full, High, Medium, Low. Die Konfigurationen Full und Low wurden neu entwickelt, während die Konfigurationen High und Medium eine neue Strategie erhielten. Der Power Mode Full ist der sportlichste, der je bei einer Panigale V4 zum Einsatz kam. Mit Ausnahme vom ersten Gang kann der Motor sein volles Potenzial mit Drehmomentkurven ohne elektronische Filter zum Ausdruck bringen. Für die Leistungsstufen High und Medium wurde ein neues Mapping-Management-System für das Ride by Wire entwickelt. Jeder der sechs Gänge hat ein eigenes Mapping. Damit wird der Vortrieb optimiert, wenn der Fahrer ans Gas geht. Der Power Mode Low hingegen wurde entwickelt, um das Fahren auf der Straße noch angenehmer zu machen. Er begrenzt die maximale Leistung des Motorrads auf 150 PS und bietet eine besonders kontrollierbare Gasannahme.
Die Leistung des Desmosedici Stradale kann dank der Racing-Auspuffanlagen aus dem Ducati Performance Katalog weiter verbessert werden. Um jedem die Möglichkeit zu bieten, auch auf Strecken mit strengeren Lärmgrenzwerten mit einem richtigen Rennauspuff zu fahren, ist eine neue Auspuffanlage erhältlich, die komplett aus Titan besteht, in Zusammenarbeit mit Akrapovič entwickelt wurde und den Lärmgrenzwert von 105 dB einhält (102 dB mit montiertem dB-Killer). Der neue Auspuff ist mit hohen Schalldämpfern entlang des Hecks ausgestattet und sorgt für eine Leistungssteigerung von 12,5 PS, wodurch sich die Spitzenleistung auf 228 PS erhöht und das maximale Drehmoment auf 131 Nm ansteigt. Gleichzeitig reduziert sich das Gewicht um 5 kg. Dieser neue Auspuff wird parallel zur bereits im Katalog erhältlichen kompakteren Racing-Komplettanlage angeboten, die unter dem Motor platziert ist und von Akrapovič ebenfalls komplett aus Titan gefertigt wird. Bei gleichen Leistungswerten reduziert sie das Gewicht um 6 kg und hat einen Geräuschpegel von 109 dB, der mit dem dB-Killer auf 107 dB sinkt.
Der Desmosedici Stradale dient zugleich als Konstruktionselement (tragendes Element) für das Fahrwerk und ist direkt mit dem Aluminium-Frontrahmen verbunden. Komplettiert wird das Chassis durch den leichten Frontrahmen aus Magnesium und den Heckrahmen aus Aluminiumguss
Die neue Panigale V4 S ist mit der neuen elektronisch gesteuerten Öhlins NPX 25/30-Gasdruck-Gabel ausgestattet, die eine von der Öhlins-Rennsport-Gabel abgeleitete Cartridge verwendet, mit der die Gefahr von Ölkavitationen im Vergleich zu einer herkömmlichen Gabel minimiert werden. Das Ergebnis ist eine verbesserte Fahrstabilität beim Bremsen und gleichzeitig eine bessere Absorption von Bodenwellen, was sich in einem besseren Fahrgefühl niederschlägt.
Die neue Gabel verfügt über 125 mm Federweg (+5 mm im Vergleich zur Gabel der Panigale V4 2021). Dadurch sind weichere Abstimmungen möglich (die Federrate wurde von 10,0 auf 9,5 N/mm reduziert). Das führt zu einem sanfteren Ansprechverhalten auf unebenem Belag und einer besseren Haftung bei schlechten Grip-Bedingungen. Zudem wird das Gefühl in harten Bremszonen verbessert, was im Renneinsatz für zusätzliche Reserven sorgt.
Die neue Gabel arbeitet in Kombination mit dem Öhlins TTX36-Federbein und dem Öhlins-Lenkungsdämpfer, die beide über eine dynamische Dämpfungsveränderung verfügen. Dieses System bietet dem Fahrer die Möglichkeit, die Funktionsweise der Federelemente je nach Fahrsituation (Bremsen, Kurvenfahrt, Beschleunigung) anzupassen und die Parameter der Hardware zu ändern. Für den Fahrer bedeutet dies ein höheres Maß an Kontrolle über die Fahrdynamik des Motorrads, was der Verkehrssicherheit auf der Straße und den Rundenzeiten auf der Rennstrecke zugute kommt.
Außerdem ist der Drehpunkt der Aluminium-Einarmschwinge um 4 mm höher positioniert als bei der Version 2021. Mit Hilfe dieser technischen Änderung erhöht sich die Anti-Squat-Wirkung. Das bedeutet, dass das Heck beim Beschleunigen nicht so tief einfedert.
Die Panigale V4 S ist mit geschmiedeten 3-Speichen-Aluminiumfelgen ausgestattet und mit Pirelli Diablo™ Supercorsa SP Reifen (120/70 ZR17 vorne und 200/60 ZR 17 hinten) bestückt. Die vordere Bremsanlage besteht aus Brembo Stylema® Monoblock-Bremssätteln mit jeweils vier Kolben von je 30 mm Durchmesser. In Kombination mit den Bremsscheiben mit 330 mm Durchmesser gewährleistet das eine außergewöhnliche Bremsleistung. Das Hinterrad wird durch eine 245 mm große Bremsscheibe und einen 2-Kolben-Bremssattel verzögert.
Bereits die Standardversion der Panigale V4 ist mit einem hochmodernen Fahrwerk ausgestattet, das aus einer voll einstellbaren Showa Big Piston Fork (BPF) mit einem Standrohr-Durchmesser von 43 mm, einem Sachs Lenkungsdämpfer und einem voll einstellbaren Sachs Federbein sowie Aluminium-Gussfelgen im 5-Speichen-Design besteht.
Die Panigale V4 2022 ist mit einem Elektronikpaket der neuesten Generation ausgestattet, das auf dem Einsatz einer 6-achsigen Trägheitsplattform basiert, die in der Lage ist, Roll-, Gier- und Nickwinkel des Motorrads im Raum sofort zu erfassen. Das elektronische Paket umfasst Steuerungen für alle Fahrphasen, deren Parameter standardmäßig mit den 4 verfügbaren Fahrmodi (Race A, Race B, Sport, Street) verbunden sind.
Diese Parameter können dank des verbesserten Displays noch deutlicher dargestellt werden. Einige Funktionen werden durch externe Signallichter abgebildet. Aber das ist noch nicht alles: Die Ducati Techniker haben einen zusätzlichen Info-Modus entwickelt. Dieser entstand nach der Rücksprache mit den MotoGP-Fahrern und trägt den Namen "Track Evo". Dieser Modus ist jetzt neben dem Modus Road und dem Modus Track verfügbar.
Im Modus "Track Evo" bewegt sich der Drehzahlmesser auf einer horizontalen Skala, die sich im obersten Teil des Displays befindet. Dieser Bereich ist für den Fahrer am besten zu erkennen. Den eingelegten Gang sieht der Fahrer in der Mitte des Bildschirms. Auf der rechten Seite befinden sich vier verschiedenfarbige Sektoren, die jeweils einer elektronischen Steuerung (DTC, DWC, DSC, EBC) zugeordnet sind. Der jeweilige Sektor leuchtet auf, sobald die Elektronik eingreift. Die Anzeigen sind so lange aktiv, bis der Fahrer erkennt, welche Elektronikhilfe aktiviert ist. Dieser Modus erleichtert es dem Fahrer, schnell zu verstehen, welche Steuerung tatsächlich geregelt hat, damit er bei der Suche nach der optimalen Einstellung präzisere Entscheidungen treffen kann. Damit kann er schneller die Performance des Motorrads verbessern. Der linke Bereich des Displays bildet die Rundenzeit, die Anzahl der absolvierten Runden und die Geschwindigkeit ab.
Um den optimalen Schaltzeitpunkt besser zu erkennen, wurde eine grüne LED auf der linken Seite des Displays platziert. Diese Lösung verbessert die Sichtbarkeit und sorgt für eine präzisere Rückmeldung.
Auch das Aussehen des Motorrads wurde überarbeitet und mit einer weiteren Dosis Aggressivität versehen. Das vom Ducati Centro Stile entworfene, noch nie dagewesene grafische Design umfasst schwarze Logos auf den komplett roten Verkleidungsteilen. Der Sitz besteht aus zwei Materialen und ist bei der S-Version zweifarbig. Die schwarzen Räder der S-Version haben rote Designelemente.
Die Panigale V4 und die Panigale V4 S werden ab Dezember 2021 in der klassischen Farbe "Ducati Red" erhältlich sein.
Die Panigale V4 kann mit dem Zubehör aus dem Ducati Performance Katalog ausgestattet werden. Das Angebot umfasst sowohl Komponenten mit Zulassung für den Straßenverkehr als auch reine Rennsport-Teile, die für das Fahren auf abgesperrten Strecken entwickelt wurden. Das Ducati Performance Zubehör kann über den Online-Konfigurator auf Ducati.com eingesehen werden.
Neben einer breiten Palette an Zubehör bietet Ducati auch Lederkombis (auch mit Airbag-System), Helme, Stiefel und Handschuhe an, die alle der Sicherheit des Fahrers dienen. Ducati erfüllt die Bedürfnisse aller Motorradfahrer, vom sportlichen Fahren auf der Rennstrecke bis hin zu den Abenteuern auf öffentlichen Straßen. Für jeden Anlass gibt es das perfekte Outfit, mit dem man sich wie ein echter Ducati Fahrer kleiden kann.
Das Video mit Fahraufnahmen der neuen Ducati Panigale V4 2022 ist auf dem YouTube-Kanal von Ducati verfügbar.