Das Neue HOREX Museum
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Seit Juli 2011 entsteht das neue HOREX Museum in Bad Homburg, dem Stammsitz der Marke von der Gründung 1923 bis zum Produktionsende Ende der 1950er Jahre.
Dienstag, 23. August 2011
Autor: horex
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Der Standort des Museums wurde mit Bedacht gewählt: Es findet seinen Platz südlich des Bad Homburger Bahnhofs und ist damit quasi in Sichtweite des ehemaligen Werksgeländes von HOREX beheimatet, in dem unter anderem die legendären Modelle Regina und Imperator gefertigt wurden.
Beim Entwurf des Gebäudeshat sich das Architektenteam von der Optik eines stehenden, luftgekühlten Einzylindermotors inspirieren lassen: Die Basis im Erdgeschoss bildet einen schmalen „Zylinder“, während das breitere erste Stockwerk an einen Zylinderkopf erinnert. Die markanten horizontalen Fensterverkleidungen wiederum nehmen Bezug auf die Optik der Kühlrippen der früheren HOREX Motoren.
Das neue Museum bildet damit auch mit seiner Architektur einen perfekten Rahmen zu den im Inneren gezeigten Ikonen der HOREX Geschichte. In den im ersten Stock angesiedelten Ausstellungsräumen wird der Schwerpunkt natürlich auf den historischen Motorrädern der Marke liegen.
Diese werden ergänzt durch zahlreiche weitere Ausstellungsstücke – unter anderem ein Exemplar unserer neuen HOREX mit VR6-Motor. Darüber hinaus werden hier auch Informationen zur ebenfalls in Bad Homburg angesiedelten Konservenglasfirma „Rex“ zu finden sein. Diese gehörte dem Vater des Firmengründers Fritz Kleemann. Neben dem nötigen Startkapital für die Motorradfertigung verdankt HOREX dieser Firma auch die zweite Silbe des Firmennamens – die Buchstaben „HO“ dagegen übernahm Kleemann vom Stadtnamen „Bad Homburg“.
Für den passenden Rahmen eines Museumsbesuchs ist das Erdgeschoss vorgesehen: Hier wird das Bistro „HOREX Diner“ eingerichtet. Sicher ein hervorragender Ort für alle HOREX Fans, um sich gepflegt über die alten und neuen Zeiten der Marke HOREX auszutauschen.
Die HOREX Historie
HOREX ist eine Motorradmarke aus Deutschland mit Tradition. Unter Motorrad-Klassikfreunden zählt sie noch heute zu den überaus beliebten und geschätzten Marken. Die Meilensteine zeugen von der ebenso glanz- wie wechselvollen HOREX Geschichte.
1920
Der erste Erfolg: Fritz Kleemann greift zum kleinen Fahrradhilfsmotor „Gnom“ mit 63 ccm und 1 PS Leistung der Columbus-Motorenbau AG (bis 1918: Flugmotorenwerke Oberursel), an der sein Vater Friedrich Kleemann Mehrheitseigner war, und montiert ihn in zugekaufte Fahrradrahmen.
1923
Ein sportlicher Direktor: Mit dem „Ho“ aus Bad Homburg und dem „Rex“ der väterlichen Konservenglasgesellschaft ist der Name HOREX Fahrzeugbau AG für den 24-jährigen Firmengründer Fritz Kleemann schnell gefunden. Ende 1923 präsentiert er die ersten Sportmodelle. Fritz Kleemann vertraut dabei dem von dem genialen Flugmotorenkonstrukteur Eduard Freise entworfenen 248 ccm Columbus-Motor und den Fahrwerken der Maschinenfabrik Stein. Siege bei zahlreichen Sportveranstaltungen verdeutlichen das Potenzial des ersten Modells. Schon wenig später fertigt HOREX auch die Motorrad-Rahmen selbst.
1925
Zusammenschluss: Es kommt zur Fusion von Columbus und HOREX – die Motorräder werden weiter unter dem Namen Horex gebaut. Bis 1938 entstehen zahlreiche Ein- und Zweizylinder-Modelle von 200 bis 800 ccm Hubraum. Besonders der 800 ccm große Zweizylindermotor von 1933 mit seiner ohc-Ventilsteuerung zeigt die technische Innovationskraft von HOREX.
1938
Zukunftsmotor: Chefkonstrukteur Hermann Reeb entwickelt die HOREX SB 35 mit dem 342 ccm großen Langhubmotor. Dieses Modell stellt die Grundlage für die später gebaute HOREX Regina dar.
1939-1945
Kriegsproduktion: HOREX wird zur Produktion von Kriegsgütern verpflichtet, die zivile Motorradproduktion ruht während dieser Zeit.
1948
Neuanfang: Nach der anfänglichen Fertigung von Diesel- und Stationärmotoren beginnt mit der SB 35 bei HOREX wieder der Motorradbau.
1949
Regina: Ein neues Fahrwerk, verbesserte Bremsen und die Abkehr vom Starrrahmen machen den Quantensprung von der SB 35 zur Regina deutlich. Ab Dezember startet die Produktion des neuen Einzylinders. Und das sehr erfolgreich: Insgesamt 18.600 HOREX Regina werden allein 1950 gebaut und in 60 Länder weltweit exportiert. Ab 1953 fertigt HOREX noch eine 250er Regina, die anfänglich für den Export bestimmt war. Eine 400er Regina rundet das Programm ab und empfahl sich besonders für den Seitenwagenbetrieb.
1955
Imperator: Bereits 1951 stellt HOREX den Prototypen der Zweizylinder-Maschine Imperator vor, damals noch mit 500 ccm. Die ab 1955 ausgelieferte Serienmaschine besitzt jedoch nur noch 400 ccm. Neben dem Zweizylinder entwickelt HOREX auch einen Nachfolger für die Regina, die HOREX Resident. Beide Modelle können aber nicht die sinkenden Stückzahlen am Motorradmarkt auffangen.
1956
Stillstand: HOREX beendet die Motorradfertigung und stellt nun Mopeds und Motorroller sowie Teile für den Daimler-Benz-Konzern her, der HOREX 1960 übernimmt.
1960-2009
Nach der Schließung: Die Namensrechte von HOREX gehen an Friedel Münch, der mit der HOREX 1400 TI ein Liebhabermotorrad fertigt. Über weitere Rechte-Inhaber gelangt Hörmann-Rawema an die Markenrechte und fertigt und rekonstruiert damit historische HOREX Motorräder.
2010
Der Schleier fällt: HOREX ersteht als Marke und Firma neu und baut unter neuer Führung ein modernes und spektakuläres VR6-Motorrad.
www.2ri.de