|
Vor mehr als 30 Jahren führte Honda die XRV650 als erste Africa Twin in Europa ein. Spirit und Konzept dieses legendär erfolgreichen Bikes sind auch in den aktuellen Modellen spürbar, seit die Africa Twin zur Saison 2016 als komplett neu konstruierte CRF1000L erneut den Markt bereicherte.
Mittwoch, 3. August 2022 13:08
|
2023 CRF1100L AFRICA TWIN
Robust, agil, leistungsfähig und mit geschätzten Allroundqualitäten – die beliebte Honda Africa Twin präsentiert sich im Modelljahr 2023 technisch unverändert. Das erfolgreiche Adventure Bike bietet überzeugende Offroad-Performance, dank leichten Chassis und schlankem Auftritt sowie einem charakter- und drehmomentstarken 1084-cm³-Twin. Das Elektronikpaket glänzt mit Sechsachsen-Gyrosensor, HSTC-Traktionskontrolle, Kurven-ABS, Wheelie-Steuerung sowie Kurvenerkennungs-Funktionen bei der DCT-Version. Mehrere Fahrmodi, Tempomat, USB-Steckdose, 6,5-Zoll TFT Touchscreen und Bluetooth-Konnektivität mit Apple CarPlay® und Android Auto® runden die Ausstattung ab.
Neu beim Modelljahrgang 2023 sind zwei von drei verfügbaren Farben – Mat Ballistic Black Metallic (mit schwarzem Heckrahmen) sowie Glint Wave Blue Metallic als Tricolour-Variante.
Inhalt:
1. Einleitung
2. Modellübersicht
3. Ausstattungsmerkmale
4. Zubehör
5. Technische Daten
1. Einleitung
Vor mehr als 30 Jahren führte Honda die XRV650 als erste Africa Twin in Europa ein. Spirit und Konzept dieses legendär erfolgreichen Bikes sind auch in den aktuellen Modellen spürbar, seit die Africa Twin zur Saison 2016 als komplett neu konstruierte CRF1000L erneut den Markt bereicherte.
Die treffsichere Balance aus Leistung und Leichtigkeit zeichnete das Original einst besonders aus. Genau das gilt auch für die aktuelle Africa Twin und ihre parallel offerierte Adventure Sports-Schwester. Die Kombination aus einladender Optik, einem Motor, der durchzugsstarke Dynamik mit Fahrspaß verquickt, sowie das Onroad wie Offroad überzeugende Fahrverhalten ergibt den perfekten Adventure-Allrounder. Für Globetrotter, Tourenfahrer und Pendler – bisher fanden 85.000 Maschinen in Kundenhand – stellen die Africa Twin-Modelle vollkommen zu Recht die erste Wahl dar.
Zum Modelljahr 2018 erhielten die Modelle mit herkömmlich betätigtem Schaltgetriebe als auch mit DCT-Doppelkupplungsgetriebe einen elektronischen Gasgriff (Throttle By Wire), drei Fahrmodi sowie erweiterte Optionen für die HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control). Zudem wurde das Ansaug- und Abgassystem überarbeitet, um Ansprechverhalten und Sound des Motors weiter zu optimieren. Hinzu kam als Schwestermodell die Africa Twin Adventure Sports mit verbessertem Windschutz, riesigem Tankvolumen sowie längeren Federwegen, die für besonders ausgedehnte Adventure-Touren ideal gerüstet ist.
Mit der Evolution für das Jahr 2020 und dem langhubiger ausgelegten Zweizylinder mit 1084 cm3 Hubraum im verbesserten Fahrwerk wurde die CRF1100L Africa Twin Adventure
Sports* noch um eine Variante mit elektronisch gesteuerter Showa EERATM Federung (Electronically Equipped Ride Adjustment) ergänzt. Auch die Standard CRF1100L Africa Twin erhielt mehr Leistung, höheres Drehmoment und weniger Gewicht, das dynamisch-kompakte Design im Rally-Stil rückte sie sogar noch stärker ins Offroad-Segment.
2. Modellübersicht
Die zuletzt 2020 überarbeitete CRF1100L Africa Twin fasziniert und begeistert mit geschärftem Offroad-Fokus, der sich im Look und Feel eines echten Rally-Bikes zeigt.
Das Bike präsentiert sich athletisch kompakt. Das Zweizylinderherz mit 1084 cm3 Hubraum produziert 102 PS (75 kW) Spitzenleistung sowie reichliche 109 Nm Drehmoment und damit Durchzug über einen breiten Drehzahlbereich. Das leichte Stahlchassis ist mit einem Heckrahmen aus Aluminium bestückt. Die Schwinge ebenfalls aus Aluminium basiert auf jener der Motocross-CRF450R.
Die moderne Steuerelektronik mit Sechsachsen-Gyrosensor, der die Massenträgheit misst und auf Beschleunigen, Drehbewegungen und Lageänderungen reagiert, steuert die siebenstufige HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control), die dreistufige Wheelie-Control, die Hinterradabhebe-Erkennung (Rear Lift Control), das Kurven-ABS sowie die Kurvenerkennung des DCT-Doppelkupplungsgetriebes. Passend zu jeder Fahrsituation kann der Fahrer zwischen den vier Fahrmodi Urban, Tour, Gravel und Offroad auswählen.
Ergonomisch perfekt gestaltet, auch für Offroad-Einsatz, präsentiert sich der schlanke Sitzbereich in Kombination mit dem ergonomisch vorteilhaft positionierten Lenker. Dual-LED-Tagfahrlichter werden von anderen Verkehrsteilnehmern leichter wahrgenommen und erhöhen die Sicherheit. Ein Tempomat gehört zur Serienausstattung. Über das Multi-Informations-Display (MID) mit 6,5 Zoll TFT-Touchscreen können Africa Twin-Eigner auch auf Apple CarPlay®, Android Auto® und Bluetooth-Konnektivität zugreifen.
Der Modelljahrgang 2023 der CRF1100L Africa Twin ist in drei Farben erhältlich:
- Mat Ballistic Black Metallic, mit geschwärztem Heckrahmen – NEU
- Glint Wave Blue Metallic (Tricolour) – NEU
- Grand Prix Red
3. Ausstattungsmerkmale
3.1 Styling & Ausstattung
- Kompaktes Bodywork, schmal konturierter Sitz und praxisgerecht geformter Lenker unterstützen angenehme Sitzposition
- Multi-Informations-Display (MID) mit 6,5 Zoll TFT-Touchscreen
- MID integriert Apple CarPlay®, Android Auto® und Bluetooth-Konnektivität
- Tempomat und Tagfahrlicht
- Zwei neue Farben für 2023
Dynamisch und kompakt, so lässt sich das Bodywork-Design der Africa Twin trefflich umschreiben, zur Unterstützung der Offroad-Tauglichkeit. Das fest montierte Windschild ist für ideale Geländeübersicht niedrig bemessen. Die Sitzhöhe beträgt 850 bis 870 mm, der Lenker ist für eine aufrechte Körperhaltung praxisgerecht positioniert. Das garantiert, in Verbindung mit der sorgfältig konturierten Sitzbank, optimale Kontrolle über das Bike und maximalen Komfort, im Stehen beim Offroadfahren sowie in sitzender Position. Ein Aluminium-Gepäckträger und stabile Handprotektoren gehören ebenfalls zur Serienausstattung.
Die LED-Doppelscheinwerfer verfügen über integrierte Tagfahrleuchten, die ihre Intensität automatisch an die Lichtverhältnisse anpassen und so die Sicherheit verbessern.
Das 6,5 Zoll große Multi-Informations-Display (MID) mit Vollfarb-TFT-Touchscreen gestattet eine einfache Kontrolle der Systemeinstellungen. Am Display lassen sich die verschiedenen Fahrmodi mühelos aufrufen und anwählen. Das MID kann individuell konfiguriert werden, um unterschiedliche Informationen zum gewählten Fahrmodus anzuzeigen. Dabei ist es problemlos mit Handschuhen bedienbar.
Mit dem integrierten Apple CarPlay® und Android Auto® lassen sich gängige Smartphones über den Touchscreen der Africa Twin nutzen. So kann auf Navigations-Apps zugegriffen werden, auch Anrufe lassen sich über ein Bluetooth-Headset im Helm steuern. Smartphones werden am MID per USB angeschlossen. iPhone® und Android-Geräte® können auch kabellos via Bluetooth verbunden werden. Die Smartphone-Bedienung erfolgt über Tasten links am Lenker.
Vordere und hintere Blinker verfügen über eine Emergency-Stopp-Signalfunktion. Abrupte Vollbremsungen aus Geschwindigkeiten über 50 km/h werden anderen Verkehrsteilnehmern über diese Warnblinkfunktion angezeigt. Das Emergency-Stopp-Feature ist mit einer automatischen Abschaltfunktion ausgestattet; diese funktioniert nicht mittels einfachem Timer, sondern über die Überwachung der unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten an Vorder- und Hinterrad. Auch ein Tempomat gehört zur Serienausstattung, damit lassen sich Fahrten über lange Strecken angenehmer gestalten.
Der 2023er Jahrgang ist in drei Lackoptionen erhältlich. Die neue Farbe Mat Ballistic Black Metallic komplettiert ein farblich abgestimmter Heck-Hilfsrahmen. Die frühere Tricolour-Option wurde umbenannt auf »Glint Wave Blue Metallic«; diese weist zur blauen Front einen blauen Kotflügel und ein blaues Heck mit rot-weißem Detailing auf. Dritte Farbe ist das klassische Grand-Prix-Rot, eine Hommage an Hondas Tradition im Offroad-Rennsport.
Die CRF1100L Africa Twin des Modelljahrgangs 2023 ist in drei Farben erhältlich:
- Mat Ballistic Black Metallic, mit geschwärztem Heckrahmen – NEU
- Glint Wave Blue Metallic (Tricolour) – NEU
- Grand Prix Red
3.2 Motor
- 1.084 cm3 Hubraum, 75 kW (102 PS) Spitzenleistung, 105 Nm Drehmoment
- Unicam-Zylinderköpfe und Semi-Trockensumpfschmierung
- Endschalldämpfer mit Exhaust Control Valve (ECV) für verbesserten Sound im niedrigen Drehzahlbereich und mehr Leistung bei hohen Drehzahlen
Der Parallel-Twin mit 8 Ventilen und 1.084 cm3 Hubraum leistet 102 PS/75 kW bei 7.500 U/min und ein maximales Drehmoment von 105 Nm bei 6.250 U/min. Die Bohrung beträgt 92 mm, der Hub 81,5 mm und das Verdichtungsverhältnis 10,1:1. Bohrungs- und Zylinderabstände präsentieren sich thermodynamisch optimiert und unterstützen die optimale Leistungscharakteristik über ein breites Drehzahlband im Einklang mit sauberer Verbrennung. Dazu tragen die Befehle der ECU-Steuerelektronik sowie der Einspritzwinkel bei, die das Kraftstoffgemisch präzise über die 46 mm Drosselklappen den Brennkammern zuführen, die jeweils mit einer Doppelzündung ausgestattet sind.
Der Unicam-Ventiltrieb (aus der Motocross CRF450R) gestattet kompakte Zylinderköpfe, die wesentlich sind für das Paralleltwin-Konzept zur Zentralisierung der Massen sowie das schlanke »Packaging« der Africa Twin. Die Einlassventile messen 10,1 mm im Durchmesser und die Auslassventile 9,3 mm Ø. Aluminium-Zylinderlaufbuchsen helfen Gewicht sparen, Die Kurbelwelle mit 270 Grad Hubzapfenversatz unterstützt im Einklang mit der unregelmäßigen Zündfolge die sympathisch pulsierende Laufkultur – ähnlich einem V-Twin.
Das Motorgehäuse des CRF1100L-Zweizylinders ist vertikal geteilt, der Thermostat platzsparend am Zylinderkopf positioniert. Die Gehäuseteile für das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe und für DCT unterscheiden sich äußerlich nur minimal. Die beiden Ausgleichswellen des Motors treiben sowohl die Wasser- als auch die Ölpumpe mit an.
Das Triebwerk verfügt über eine Semi-Trockensumpfschmierung, wobei der Öltank nicht extern, sondern innenliegend im Gehäuse untergebracht ist. Dies ermöglicht eine flachere Ölwanne und damit eine insgesamt geringere Bauhöhe des Motors. Da die Druckpumpe wiederum direkt mit im Öltank sitzt, entfallen weitere Leitungen zur An- und Abführung des Schmierstoffs. Schwingungen zweiter Ordnung werden über die gegenläufigen Kolben des Twins ausgeglichen, zwei Ausgleichswellen absorbieren zusätzlich Kurbelwellen-Vibrationen erster Ordnung sowie Kupplungsschwingungen.
Die Kupplungsnabe und die Druckplatte aus Aluminium nutzen „Assist-Nocken“ für vereinfachtes Hochschalten sowie „Slipper-Nocken“ für den Schiebebetrieb beim Bremsen und leichtes Herunterschalten. Die kompakte Kupplung trägt dank geringer Druckfeder-Vorspannung dazu bei, dass der Kupplungshebel sich leicht betätigen lässt. Das manuelle Sechsganggetriebe nutzt das gleiche Schaltwalzen-Design wie beim CRF450R-Motocrosser für präzise, sichere Gangwechsel. Ein Quickshifter für die Schaltung ist optional erhältlich.
Das Abgasanlage ist mit einem variablen Auspuff-Steuerventil (ECV) ausgestattet, das dem der Fireblade ähnelt. Damit werden Motorleistung und Effizienz optimiert, indem das System sich bei höheren Drehzahlen öffnet und bei niedrigeren Drehzahlen ein angenehmes Klangbild des Auspuffgeräuschs unterstützt.
3.3 Motor- und Chassis-Elektronik
- Moderne Sechsachsen-Sensorik optimiert die sichere Funktion der Traktionskontrolle (für Asphalt wie Offroad-Einsatz)
- Dreistufige Wheelie-Control
- Vier Fahrmodi: Tour, Urban, Gravel, Offroad. Dazu zwei User-Fahrmodi
Die Honda Africa Twin verfügt über eine hochmoderne Steuerelektronik mitsamt elektronischem Gasgriff (Throttle By Wire, TBW), dazu werden die Daten eines Gyrosensors mit verarbeitet, der über 6 Achsen die Massenträgheit erfasst und damit den jeweiligen Fahrzustand des Motorrads ermittelt. Das System gestattet es, die Motorleistung in vier Stufen und die Motorbremswirkung in drei Stufen zu bestimmen.
Die HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control) sorgt für stets sicheren Gripp am Hinterrad und kann in sieben Stufen eingestellt werden, wobei die Verarbeitung
der Gyrosensor-Daten (positive/negative Beschleunigung, Drehbewegungen in alle Richtungen und Lageänderungen nach oben/unten) in Echtzeit die exakte Funktion
unterstützt. Die Unterschiede der einzelnen Stufen sind deutlich zu spüren, damit Fahrer beispielsweise das Rutschen des Hinterrads im Offroad-Einsatz optimal kontrollieren können. Die Traktionskontrolle lässt sich bei Bedarf auch komplett abschalten.
Tour liefert maximale Leistungsentfaltung (1) für Touren mit Sozius und Gepäck, eine mittelstarke Motorbremswirkung (2) und ein aktives Kurven-ABS für Asphalt.
Urban bietet für eine Vielzahl von Anforderungen mittlere Leistungsentfaltung (2), mittlere Motorbremse (2) und ein aktives Onroad-Kurven-ABS.
Gravel ist der Modus mit der geringsten Leistungsentfaltung (4) und Motorbremswirkung (3). Das Kurven-ABS ist in einer Offroad-Einstellung aktiv. Das ABS der Hinterradbremse lässt sich nicht abschalten.
Offroad nutzt niedrige bis mittlere Leistungsentfaltung (3) und die geringste Motorbremswirkung (3). Das Kurven-ABS ist in einer Offroad-Einstellung aktiv. Das ABS am Hinterrad kann abgeschaltet werden.
User 1 & 2 lässt zwei personalisierte Setups zu. Die Leistungsentfaltung ist jeweils in den Stufen 1 bis 4 einstellbar, die Motorbremse in den Stufen 1 bis 3. Zudem lassen sich die ABS-Funktionen für Onroad- und Offroad-Bedarf individuell festlegen.
3.4 Doppelkupplungsgetriebe
- Ermöglicht geschmeidige Gangwechsel in den Automatikmodi D und S sowie im manuellen MT-Modus
- Dreistufiger S-Modus lässt höhere Drehzahlen zu und schaltet früher zurück als der D-Modus; ideal für dynamisch sportliches Fahren
- G-Switch für traktionsoptimierte Offroad-Abstimmung
- Steigungserkennung passt Schaltvorgänge automatisch an
- Gyrosensor-gestützte Kurvenerkennung für verbessertes Schalttiming
- Software seit dem Modelljahrgang 2022 optimiert für sanfteres Anfahren und optimiertes Schalten in den unteren Gängen
Honda hat in Europa bereits über 200.00 Motorräder mit Doppelkupplungsgetriebe (DCT steht für Dual Clutch Transmission) verkauft. 2009 debütierte das System in der VFR1200F. 2021 wurden 51 % aller verkauften Africa Twin-Modelle (inklusive der Adventure Sports) mit DCT an Kunden ausgeliefert, ein weiterer Beweis für die Beliebtheit dieser fortschrittlichen Technologie, die im Motorradsektor nur Honda anbietet.
Das Doppelkupplungsgetriebe erleichtert das Fahren, indem es automatisiert die Gangwechsel ausführt, ohne die typische Motorrad-Dynamik einzuschränken. Auch die dosierte Betätigung der Kupplung zum Anfahren übernimmt die elektronisch-hydraulische Steuerung. Deswegen findet sich an DCT-Hondas kein Kupplungshebel. Simples Drehen am Gasgriff, nachdem der Fahrmodus aktiviert wurde, reicht aus, um loszufahren. Die Kombination aus einfacher Bedienung, Komfort und Mühelosigkeit, welche Honda´s DCT-System ermöglicht, erleichtert das Motorradfahren enorm und wird für User rasch zur angenehmen Selbstverständlichkeit, auf die in Folge nurmehr ungern verzichtet wird.
Technisch verwendet das System zwei Kupplungen: Eine zum Anfahren und für die Gänge eins, drei und fünf, die andere ist für den zweiten, vierten und sechsten Gang zuständig. Für eine kompakte Bauweise sind beide Hauptwellen ineinander gesteckt. Jede Kupplung wird durch einen elektronisch-hydraulischen Kreislauf gesteuert. Beim automatisierten Schalten wählt das System den jeweils nächsten Gang mit Hilfe der gerade offenen Kupplung vor. Während diese elektronisch schliesst, öffnet gleichzeitig die andere – so dass der neu gewählte Gang ohne Zugkraftunterbrechung eingreifen kann.
Das Ergebnis sind sanfte und schnelle Gangwechsel ohne spürbare Schaltpausen. Auch die Zugkraft und das Drehmoment am Hinterrad werden bei DCT-Gangwechseln nur minimal unterbrochen, was die Ruck- und Nickbewegungen der Maschine nahezu eliminiert.
Ein weiterer Benefit ist die potentiell erhöhte Lebensdauer, weil grob oder nachlässig ausgeführte Schaltvorgänge, die die Zahnräder schädigen können, systembedingt ausgeschlossen sind. Auch Abwürgen ist mit DCT nicht möglich, da ja kein Kupplungshebel zu betätigen ist. Speziell im Stadtverkehr fährt sich ein Doppelkupplungs-Bike angenehm mühelos und erlaubt es dem Fahrer, seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Verkehrsgeschehen zu widmen.
Mit dem Doppelkupplungsgetriebe von Honda stehen drei Betriebsmodi zur Wahl. Der D-Automatikmodus bietet maximale Effizienz und ist ideal für Stadt- und Autobahnfahrten. S-Automatik ermöglicht ein sportlicheres Fahren in drei Stufen. Die ECU lässt den Motor vor dem Hochschalten etwas höher drehen und schaltet für mehr Motorbremswirkung wiederum früher zurück. Im MT-Modus schaltet der Fahrer die Gänge manuell über Tasten für Daumen und Zeigefinger an der linken Lenkerarmatur.
Auch im automatisierten D- oder S-Modus kann der Fahrer jederzeit eingreifen, indem er über die manuellen DCT-Tasten die Gangwahl korrigiert. Je nach Drosselklappenwinkel, Fahrzeuggeschwindigkeit und Gang wechselt das Doppelkupplungsgetriebe zum geeigneten Zeitpunkt dann wieder nahtlos zurück in den Automatikbetrieb.
Ein Drücken der G-Taste auf dem TFT-Touchscreen-Display aktiviert einen zusätzlichen Offroad-Modus. Durch weniger Schlupf beim Schalten erhält der Fahrer im Gelände ein besseres Gespür für den verfügbaren Gripp. Zudem verfügt das DCT-System über eine integrierte Neigungserkennung, die das Schaltverhalten je nach Steigung beziehungsweise Gefälle der Straße oder des Geländes optimiert und so die Kontrolle erleichtert.
Seit 2020 verfügt das Doppelkupplungsgetriebe der CRF1100L Africa Twin über eine Kurvenerkennung. Das Schaltprogramm passt sich damit automatisch an, wenn die Gyro-Sensorik erkennt, dass das Motorrad eine Kurve durchfährt.
Seit dem Modelljahrgang 2022 verfügt die CRF1000L Africa Twin über eine weitere Software-Überarbeitung für sanfteres Anfahren aus dem Stand und optimiertes Schaltverhalten bei langsamer Fahrt in den Gängen 1 + 2.
3.5 Fahrwerk
- Stahlrahmen, verschraubter Aluminium-Heckrahmen, steife Aluminium-Schwinge mit ProLink-Aufhängung für optimale Traktion und Feedback
- Moderne Gyro-Sensorik für die Steuerelektronik, die die Fahrzeugbewegungen über 6 Achsen erfasst
- Kurven-ABS und zusätzlich spezielles Offroad-Setting
- Voll einstellbare Showa-Federelemente vorne und hinten
Die Bosch-Steuerelektronik des Typs MM7.10 der Africa Twin ist mit einem Gyro-Sensor bestückt, der die Bewegungen des Fahrzeugs über 6 Achsen erfasst. Zentral in der Maschine positioniert, werden damit Rollwinkel und -rate, Neigungswinkel und -rate sowie Gierwinkel und -rate in Echtzeit erfasst. Die Daten über den jeweiligen Bewegungszustand ermöglichen es der Elektronik, exakt und präzise zu steuern: Die Hinterrad-Traktion (unter Zuhilfe des elektronischen Gasgriffs und der HSTC-Traktionskontrolle), die über das Kurven-ABS gesteuerte mögliche Bremsleistung am Vorderrad, den Bodenkontakt des Vorderrads durch die Wheelie-Control und den Hinterradschlupf über die Rear-Lift-Control.
Der sorgfältig konstruierte Semi-Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen der Africa Twin ermöglicht erstklassige Fahreigenschaften im Gelände und stellt überragende Allround-Eigenschaften auf der Straße sicher. Der versteifte Lenkkopfbereich gestattet in Verbindung mit schlanken und im Verlauf begradigten Hauptrahmenrohren stets optimales Vorderrad-Feeling. Die Bodenfreiheit beträgt 250 mm, der Radstand 1.575 mm, der Lenkkopfwinkel 27,3°, der Gabelnachlauf 113 mm und das Gewicht vollgetankt 229 kg (DCT 240 kg).
Der verschraubte Aluminium-Heckrahmen ist schmal dimensioniert (mit 195 mm Breite) und verhilft dem Fahrer über den reduzierten Schrittbogen zu besserer Bodenerreichbarkeit. Die Aluminiumschwinge, deren Konstruktion an die CRF450R angelehnt ist, verbessert auf Grund hoher Steifigkeit die Traktion am Hinterrad.
Die 45 mm Upside Down-Gabel von Showa bietet 230 mm Federweg für Top-Performance auf und abseits der Straße. Zur Federvorspannung sind bei der Dämpfung sowohl die Zug- als auch die Druckstufe stufenlos einstellbar. Die obere Gabelbrücke aus Aluminiumguss und die untere Gabelbrücke aus Schmiedealuminium, verbunden durch ein hohles Aluminium-Gabeljoch, fixieren die Gabelbeine über solide Doppelklemmungen mit jeweils zwei Schrauben oben und unten.
Der Showa-Stoßdämpfer am Hinterrad bietet 220 mm Federweg, eine 45 mm Cartridge und ein externes Reservoir für eine anhaltend stabile Dämpfung auch in extremem Gelände. Die Federvorspannung kann praxisgerecht über einen Drehknauf eingestellt werden; Zug- und Druckstufe der Dämpfung sind ebenfalls voll anpassbar.
Die Schwingenlager-Aufnahmen sind aus hochfestem Schmiedestahl gefertigt. Die ProLink-Hebelumlenkung mit progressiver Auslenkung stützt sich über ein Kugelgelenk an einem Querverbindungsrohr ab. Dadurch erhält der Fahrer eine bessere Rückmeldung für das Hinterrad-Traktionsverhalten.
Um den ABS-Bremsdruck ideal zu dosieren, analysiert die Gyro-Sensorik in Schräglage den Neigungswinkel der Maschine, die Verzögerung (über Drehzahlsensoren an Vorder- und Hinterrad) und die Schlupfrate an Vorder- und Hinterrad. Bei ungewolltem Anheben des Hinterrads reguliert die Elektronik die Bremskraft so ein, dass die Maschine sich stabilisiert. Wahlweise lässt sich dazu das hintere ABS für Offroad-Fahrten deaktivieren.
Am Vorderrad verzögern schwimmend gelagerte 310 mm Wave-Doppelscheiben mit zweiteiligen Vierkolben-Radialzangen und Sintermetall-Bremsbelägen. Die gelochte Wave-Bremsscheibe hinten misst 256 mm im Durchmesser. Auf die 21/18-Zoll-Räder vorne und hinten (mit Aluminium-Felgenbett und Edelstahl-Speichen) sind Bridgestone Battlax AX41T
Adventurecross Tourer-Reifen oder Metzeler Karoo Street-Reifen in den Größen 90/90-21M/C 54H und 150/70R18 M/C 70H aufgezogen.
Grob profilierte TKC80-Stollenreifen von Continental in 90/90-21 M/C 54S und 150/70B18 M/C 70Q sind ebenfalls für die Montage freigegeben, damit ist jedoch eine begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zu beachten.
4. Zubehör
Das Honda Originalzubehör für die Africa Twin lässt keine Wünsche offen. Es umfasst ein 42 Liter-Topcase und Seitenkoffer aus Aluminium sowie ein 58 Liter-Topcase und Seitenkoffer aus Kunststoff. Sitzbänke sind in verschiedenen Höhen nachrüstbar: Eine niedrige Variante (minus 25 mm) deckt den Bereich von 825 bis 845 mm ab, eine höhere Ausführung (plus 25 mm) den Bereich 875 bis 895 mm. Weiter sind Tourenscheibe, zwei Tankrucksäcke, Kühlerschutz, Motorschutz, Sturzbügel sowie Handprotektor-Erweiterungen, Heizgriffe, Schutzsticker-Kits, Hauptständer und eine 12 Volt-Bordsteckdose erhältlich.
Eine besonders praktische wie kostengünstige Alternative (mit 10 % Preisvorteil) sind komplette Paketangebote:
Das Super-Paket Alu umfasst Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, 42 Liter Aluminium-Topcase, Aluminium Seitenkoffer-Set inkl. Trägersystem, Innenpacktaschen, Tankrucksack 4,5 Liter, Front LED Nebellampen-Set, Griffheizung, 12 V Steckdose, hohe Windscheibe, Windabweisersatz unten/oben und Hauptständer.
Das Super-Paket Kunststoff besteht aus Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, 58 Liter Kunststoff-Topcase mit Rückenpolster und Halteplatte, Seitenkoffer Set aus Kunststoff, Innenpacktaschen, Tankrucksack 4,5 Liter, Front LED Nebellampen-Set, Griffheizung, 12 V Steckdose, hohe Windscheibe, Windabweisersatz unten/oben und Hauptständer.
Das Elektro-Paket bietet ein Front-LED-Nebellampen-Set, Griffheizung mit Montage-Kit und eine 12 Volt-Steckdose.
Das Reise-Paket Alu enthält Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, 42 Liter Aluminium-Topcase, Aluminium-Seitenkoffer Set inkl. Trägersystem, Innenpacktaschen, Tankrucksack 4,5 Liter und Hauptständer.
Das Reise-Paket Kunststoff besteht aus Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, 58 Liter Kunststoff-Topcase mit Rückenpolster und Halteplatte, Seitenkoffer-Set aus Kunststoff, Innenpacktaschen, Tankrucksack 4,5 Liter und Hauptständer.
Das Offroad-Paket für die Africa Twin mit DCT umfasst Kühlergrill, seitliche Tankprotektoren, Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, Motorschutzbügel inkl. Montage-Kit, Rally-Fußrasten-Set, Fußschalthebel für DCT, getönte Windscheibe, Felgendekor-Aufklebersatz (passend zur Lackierung) und Handprotektoren (passend zur Lackierung).
Das Offroad-Paket für die Africa Twin mit Schaltgetriebe umfasst Kühlergrill, seitliche Tankprotektoren, Front-Sturzbügel inkl. Montage-Kit, Motorschutzbügel inkl. Montage-Kit, Rally-Fußrasten-Set, Schaltassistent, getönte Windscheibe, Felgendekor-Aufklebersatz (passend zur Lackierung) und Handprotektoren (passend zur Lackierung).
5. Technische Daten
MOTOR |
|
Typ |
Flüssigkeitsgekühlt, Zweizylinder SOHC Viertakt-Reihenmotor, Unicam-Zylinderkopf, 8 Ventile, 270° Kurbelwelle, Euro 5 |
Hubraum |
1.084 cm3 |
Bohrung x Hub |
92 mm x 81,5 mm |
Verdichtung |
10,1:1 |
Max. Leistung |
75 kW (102 PS) bei 7.500 U/min |
Max. Drehmoment |
105 Nm bei 6.250 U/min |
Geräuschemission |
MT: konstante Vorbeifahrt 73,5 dB, Beschleunigung unter Vollgas 79,2 dB / DCT: konstante Vorbeifahrt 73,6 dB, Beschleunigung unter Vollgas 79,4 dB |
Ölvolumen |
MT: 4,8 Liter / DCT: 5,2 Liter |
KRAFTSTOFFSYSTEM |
|
Gemischaufbereitung |
PGM-FI Kraftstoffeinspritzung |
Tankinhalt |
18,8 Liter |
CO2 Emissionen |
MT: 112 g/km DCT: 110 g/km |
Verbrauch |
MT: 4,9 Liter/100 km (20,4 km pro Liter) DCT: 4,8 Liter/100 km (20,8 km pro Liter) |
ELEKTRIK |
|
Starter |
E-Starter |
Batterie |
12 Volt / 6 Ah Lithium-Ionen |
Lichtmaschine |
0,49 kW / 5.000 U/min |
ANTRIEB |
|
Kupplung |
MT: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, Anti-Hopping-Kupplung DCT: 2 Mehrscheiben-Kupplungspakete |
Getriebe MT/DCT |
6 Gänge manuell/6 Gänge elektronisch-hydraulisch gesteuert |
Endantrieb |
O-Ring-Kette |
RAHMEN |
|
Typ |
Semi-Doppelschleifen-Rohrrahmen |
CHASSIS |
|
Abmessungen L/B/H |
2.330 x 960 x 1.395 mm |
Radstand |
1.575 m |
Lenkkopfwinkel |
27,5° |
Nachlauf |
113 mm |
Sitzhöhe |
850/870 mm (mit optional niedriger Sitzbank 825 mm, mit optional hoher Sitzbank 895 mm) |
Bodenfreiheit |
250 mm |
Gewicht vollgetankt |
229 kg (DCT 240 kg) |
RADAUFHÄNGUNG |
|
Vorne |
45 mm Cartridge Upside-Down Teleskopgabel von Showa, voll einstellbar (Federvorspannung, Zug- und Druckstufe), Federweg 230 mm |
Hinten |
Aluminiumschwinge, Pro-Link-Aufhängung mit Umlenkhebeln, Gasdruckdämpfer von Showa, Federvorspannung hydraulisch über Handrad verstellbar, Dämpferzug- und Druckstufe einstellbar, 220 mm Federweg |
RÄDER |
|
Felge vorne |
21 x 2,15 Zoll, Aluminium-Speichenrad |
Felge hinten |
18 x 4,00 Zoll, Aluminium-Speichenrad |
Reifen vorne |
90/90-21 M/C 54H (mit Schlauch) Bridgestone Battlax AX41T Adventurecross Tourer oder Metzeler Karoo Street |
Reifen hinten |
150/70R18 M/C 70H (mit Schlauch) Bridgestone Battlax AX41T Adventurecross Tourer oder Metzeler Karoo Street |
BREMSEN |
|
ABS |
Kurven-ABS, ABS-Modi mit On- und Offroad-Einstellung |
Vorne |
310 mm Wave-Doppelscheiben, Aluminiumnabe, schwimmend gelagert, Vierkolben-Radialzangen, Sintermetall-Bremsbeläge |
Hinten |
256 mm Wave-Bremsscheibe, Einkolben-Bremszange, Sintermetallbeläge, ABS hinten abschaltbar |
INSTRUMENTE & ELEKTRONIK |
|
Instrumente |
6,5 Zoll TFT-Touchscreen, LCD-Tacho, Multi-Informations-Display |
Diebstahlsicherung |
Wegfahrsperre, Alarmanlage optional |
Frontscheinwerfer |
LED |
Rücklicht |
LED |
Elektronik |
Tagfahrlicht, Bluetooth-Audio, Apple CarPlay®, Android Auto®, Bosch-Elektronik MM7.10 mit 6-Achsen-Gyrosensor, USB-Anschluss, automatische Blinker-Rückstellung, Tempomat, Notbremssignal, Traktionskontrolle (HSTC), Wheelie-Control, 4 vorkonfigurierte Fahrmodi (Urban, Tour, Gravel, Offroad) plus 2 User-Fahrmodi |
** Bitte beachten: Diese Angaben entsprechen den Honda Testergebnissen unter standardisierten Bedingungen gemäß WMTC. Die Tests wurden mit einer Standardversion des Fahrzeugs durchgeführt, mit einem Fahrer und ohne zusätzliches Equipment. Der aktuelle Verbrauch kann variieren, abhängig von Fahrweise, Fahrzeugerhaltung, Wetter, Straßenbedingungen, Reifenzustand, Zubehör, Gewicht des Fahrers und Beifahrers und anderen Faktoren. Alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten.