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Für den Jahrgang 2022 gibt Honda der Africa Twin Adventure Sports Feinarbeiten im Detail mit auf den Weg. Eine kürzere einstellbare Scheibe, eine neue Lackierung mit ‘Cracked Terrain’ Graphics sowie optimierte DCT-Settings werten die besonders langstreckentaugliche Maschine weiter auf.
Freitag, 27. August 2021 11:19
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2022 - Honda - Africa Twin Adventure Sports - CRF1100L
Feinarbeit im Detail gibt Honda dem Jahrgang 2022 der CRF1000L Africa Twin mit auf den Weg. Jetzt serienmäßiger Aluminium-Gepäckträger, optimierte Software für das optionale DCT-Doppelkupplungsgetriebe und die neue Lackierung mit ‘Big Logo’ Graphics werten das erfolgreiche Adventure Bike auf.
Unverändert faszinieren technische Grundlagen und modernes Design: Die erst 2020 umfassend überarbeitete Africa Twin verknüpft überzeugende Onroad- und Offroad-Performance dank verbessertem Chassis, bequemer Sitzposition und fünf Kilo weniger Gewicht mit dem begeisternden 1100er Motor, der mehr Leistung und Drehmoment bietet. Modernste Elektronik und Gyro-Sensorik unterstützen den Fahrspaß mit vier Fahrmodis, Kurven-ABS, HSTC-Traktionskontrolle und Wheelie-Control. Die Ausstattung mit Dual-LED-Scheinwerfer, 6,5 Zoll TFT Touchscreen, Tempomat und USB-Steckdose runden Bluetooth-Konnektivität mit Apple CarPlay® und Android Auto® ab.
Inhalt:
1. Einleitung
Vor mehr als 30 Jahren führte Honda die XRV650 als erste Africa Twin in Europa ein. Der Spirit und die Tradition dieses legendär erfolgreichen Bikes sind auch in den aktuellen Modellen spürbar, seit die Africa Twin im Jahr 2016 als CRF1000L und komplette Neukonstruktion erneut den Markt bereicherte.
Die treffsichere Balance zwischen Leistung und Leichtigkeit zeichnete das Original einst besonders aus. Genau das gilt auch für die aktuelle Africa Twin und die Adventure Sports-Schwester. Die Kombination aus einladender Optik, einem Motor, der durchzugsstarke Dynamik mit Fahrspaß verquickt, sowie das Onroad wie Offroad überzeugende Fahrverhalten ergibt den perfekten Adventure-Allrounder. Für zahlreiche Globetrotter, Tourenfahrer und Pendler stellen die Africa Twin-Modelle die erste Wahl dar.
Zum Modelljahr 2018 erhielten die Modelle mit herkömmlichem Schaltgetriebe als auch mit DCT-Doppelkupplungsgetriebe einen elektronischen Gasgriff (Throttle By Wire), drei Fahrmodi sowie erweiterte Optionen für die HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control). Zudem wurde das Ansaug- und Abgassystem überarbeitet, um Ansprechverhalten und Sound des Motors weiter zu optimieren. Hinzu kam die Africa Twin Adventure Sports mit weiter verbessertem Windschutz, mehr Tankvolumen sowie längeren Federwegen, die für besonders ausgedehnte Adventure-Touren ideal gerüstet ist.
Mit der Evolution für das Jahr 2020 und dem langhubiger ausgelegten Zweizylinder mit 1084 cm3 Hubraum im verbesserten Fahrwerk wurde die CRF1100L Africa Twin Adventure Sports* noch um eine Variante mit elektronisch gesteuerter Showa EERATM Federung (Electronically Equipped Ride Adjustment) ergänzt. Auch die Standard CRF1100L Africa Twin erhielt mehr Leistung, höheres Drehmoment und weniger Gewicht, das dynamisch-kompakte Design im Rallye-Stil rückte sie sogar noch stärker ins Offroad-Segment.
*Siehe auch die separate Presseinformation zur CRF1100L Africa Twin Adventure Sports.
2. Modellübersicht
Die erst für 2020 intensiv überarbeitete CRF1100L Africa Twin fasziniert und begeistert mit geschärftem Offroad-Fokus, der sich im Look und Feel eines echten Rallye-Bikes zeigt.
Die Africa Twin präsentiert sich athletischer als der 1000er Vorgänger, nämlich kompakter, schlanker und 5 Kilo leichter. Das Triebwerk mit 1084 cm3 Hubraum produziert 7 Prozent mehr Spitzenleistung und ein um 6 Prozent höheres Drehmoment mit mehr Kraft über den gesamten Drehzahlbereich, wobei gleichzeitig die strenge Euro 5-Abgasnorm erfüllt wird. Das Chassis ist mit einem neuen Heckrahmen aus Aluminium bestückt. Die Schwinge ebenfalls aus Alumnium basiert auf jener der Motocross-CRF450R.
Die hochgestochene Steuerelektronik mit Sechsachsen-Gyrosensor, der die Massenträgheit misst und auf Beschleunigen, Drehbewegungen und Lageänderungen reagiert, steuert die siebenstufige HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control), die dreistufige Wheelie-Control, die Hinterradabhebe-Erkennung (Rear Lift Control), das Kurven-ABS sowie die Kurvenerkennung des DCT-Doppelkupplungsgetriebes. Passend zu jeder Fahrsituation kann der Fahrer zwischen den vier Fahrmodi Urban, Tour, Gravel und Offroad auswählen.
Ergonomisch perfekt gestaltet, auch für Offroad-Einsatz, präsentiert sich der schlanke Sitzbereich in Kombination mit dem hoch positionierten Lenker. Dual-LED-Tagfahrlichter werden von übrigen Verkehrsteilnehmern leichter wahrgenommen und erhöhen die Sicherheit. Ein Tempomat gehört zur Serienausstattung. Über das Multi-Information-Display (MID) mit 6,5 Zoll TFT-Touchscreen können Africa Twin-Eigner auf die vielfältigen Einstellmöglichkeiten des Bikes, auf Apple CarPlay® und die Bluetooth-Konnektivität zugreifen. Die Android Auto®-Funktionalität kam 2021 mit an Bord.
Für 2022 verfügt die CRF1100L Africa Twin über eine weiter verfeinerte Steuerungs-Software für das optionale DCT-Doppelkupplungsgetriebe, die die Schaltpunkte im ersten und zweitem Gang noch optimaler einsteuert. Ein Aluminium-Gepäckträger ist nun serienmäßig montiert, dazu wertet eine attraktive Lackierung mit neuen ‘Big Logo’ Graphics das erfolgreiche Adventure-Bike auf.
3. Ausstattungsmerkmale
3.1 Styling & Ausstattung
Dynamisch und kompakt, so lässt sich das Bodywork-Design der Africa Twin trefflich umschreiben, zur Unterstützung der Offroad-Tauglichkeit. Das fest montierte Windschild ist für ideale Geländeübersicht niedrig bemessen. Die Sitzhöhe beträgt 850 bis 870 mm, der Lenker ist für eine aufrechte Sitzposition optimal positioniert. Das garantiert, in Verbindung mit der sorgfältig konturierten Sitzbank, optimale Kontrolle über das Bike und maximalen Komfort, im Stehen beim Offroadfahren sowie in sitzender Position.
LED-Doppelscheinwerfer liefern starkes Licht und verfügen über integrierte Tagfahrleuchten, die ihre Intensität automatisch an die Lichtverhältnisse anpassen und so die Sicherheit verbessern. Stabile Handprotektoren zählen zur Serienausstattung.
Das 6,5 Zoll große Multi-Information-Display (MID) mit Vollfarb-TFT-Touchscreen gestattet eine einfache Kontrolle der Systemeinstellungen. Am Bildschirm oben links lassen sich die verschiedenen Fahrmodi schnell anwählen. Das MID kann dabei individuell konfiguriert werden, um unterschiedliche Informationen zum gewählten Fahrmodus anzuzeigen. Dabei ist es problemlos mit Handschuhen bedienbar.
Mit dem integrierten Apple CarPlay® und Android Auto® lassen sich gängige Smartphones über den Touchscreen der Africa Twin nutzen. So kann auf Navigations-Apps zugegriffen werden, auch Anrufe lassen sich über ein Bluetooth-Headset im Helm steuern. Smartphones werden am MID per USB angeschlossen. iPhone® und Android-Geräte® können auch kabellos via Bluetooth verbunden werden. Die Smartphone-Bedienung erfolgt über Tasten links am Lenker.
Vordere und hintere Blinker verfügen über eine Emergency-Stopp-Signalfunktion. Abrupte Vollbremsungen aus Geschwindigkeiten über 50 km/h werden anderen Verkehrsteilnehmern über diese Warnblinkfunktion angezeigt. Das Emergency-Stopp-Feature ist mit einer automatischen Abschaltfunktion ausgestattet – diese funktioniert nicht mittels einfachem Timer, sondern über die Überwachung der unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten an Vorder- und Hinterrad. Auch ein Tempomat gehört zur Serienausstattung, damit lassen sich Fahrten über lange Strecken angenehmer gestalten.
Neu für 2022 ist das „Big Logo“-Design der Lackierung, dazu sind die seitlichen Aluminium-Abdeckungen nun in Schwarz ausgeführt. Ein Aluminium-Gepäckträger für das Gepäck gehört jetzt ebenfalls zur Serienausstattung.
Die CRF1100L Africa Twin ist 2022 in folgenden Farben erhältlich:
3.2 Motor
1084 cm3 Hubraum, 75 kW (102 PS) Spitzenleistung, 105 Nm Drehmoment
Neue Zylinderköpfe, Nockenwellen, Drosselklappen und ein überarbeitetes Abgassystem sorgen seit dem Jahrgang 2020 für ein Leistungsplus
Endschalldämpfer mit Exhaust Control Valve (ECV) für verbesserten Sound im niedrigen Drehzahlbereich und mehr Leistung bei hohen Drehzahlen
Die Grundarchitektur des Achtventil-Zweizylinder-SOHC-Motors bleibt unverändert. Der Hubraum stieg bei der Modellüberarbeitung für 2020 von 998 auf 1.084 Kubikzentimeter. Das ermöglichte eine Leistungssteigerung von 70 kW auf 75 kW (bei 7.500 U/min) sowie ein von 99 Nm auf 105 Nm gewachsenes Drehmoment bei 6.250 U/min. Dieses Plus macht sich schon ab 2.500 Touren bemerkbar und bringt spürbar mehr Durchzug bis in den oberen Drehzahlbereich hinein.
Um dieses Hubraumplus bei gleicher Bohrung von 92 mm zu erzielen, verlängerte Honda den Hub von 75,1 mm auf 81,5 mm. Das Verdichtungsverhältnis beträgt 10,1:1. Die Zylinderlaufbuchsen bestehen aus Aluminium. In Verbindung mit dem herkömmlichen Schaltgetriebe wiegt der Motor nurmehr 66,4 kg (2,5 kg leichter als der 1000er Vorgänger). Mit DCT kommt das Antrieb auf 74,9 kg (2,2 kg leichter).
Die Zylinderköpfe sowie die Drosselklappen waren ebenfalls überarbeitet worden, letztere verfügen über 46 mm Ø. Bohrung und Zylinderabstände präsentieren sich angepasst, um ein gleichmäßiges Ansaugprofil zu schaffen. Weitere Modifikationen betrafen den Einspritzwinkel und die ECU-Steuerelektronik (Electronic Control Unit), um den Kraftstoff präziser in die ebenso überarbeiteten Brennräume mit Doppelzündung einzuspritzen.
Für das Modelljahr 2020 wurde weiterhin die Ventilsteuerung optimiert sowie der Ventilhub ein- und auslassseitig vergrößert (Einlass: 10,1 mm statt 9,2 mm; Auslass: 9,3 statt 8,6 mm).
Zur besseren Abstimmung von Verbrennung und Gaswechsel verfügt die Auspuffanlage über ein variables ECV-Abgasventil (Exhaust Control Valve). Dieses öffnet bei hohen Drehzahlen, ähnlich einem System, welches in der CBR1000RR Fireblade zum Einsatz kommt. So verbessern sich nicht nur Leistung und Effizienz des Motors, dieser glänzt auch mit angenehm zurückhaltendem Sound.
Die konstruktiven Vorzüge des Triebwerks bestehen weiterhin. Der Unicam-Ventiltrieb stammt aus dem Motocrosser CRF450R und gestattet kompakte Zylinderköpfe, die wesentlich sind für das Paralleltwin-Konzept zur angestrebten Zentralisierung der Massen sowie das schlanke »Packaging« der Africa Twin. Die Kurbelwelle mit 270 Grad Hubzapfenversatz unterstützt im Einklang mit der unregelmäßigen Zündfolge die pulsierende Laufkultur ähnlich einem V-Twin.
Das Motorgehäuse des CRF1100L-Zweizylinders ist vertikal geteilt, der Thermostat platzsparend am Zylinderkopf positioniert. Die Gehäuseteile für das manuelle Sechsgang-Schaltgetriebe und für DCT unterscheiden sich äußerlich nur minimal. Die beiden Ausgleichswellen des Motors treiben sowohl die Wasser- als auch die Ölpumpe mit an.
Der Motor verfügt über eine Semi-Trockensumpfschmierung, wobei der Öltank nicht extern, sondern innenliegend im Gehäuse untergebracht ist. Dies ermöglicht eine flachere Ölwanne und damit eine insgesamt geringe Bauhöhe des Motors. Da die Druckpumpe wiederum direkt mit im Öltank sitzt, sind weitere Leitungen zur An- und Abführung des Schmierstoffs entbehrlich. Schwingungen zweiter Ordnung werden über die gegenläufigen Kolben des Twins ausgeglichen, zwei Ausgleichswellen absorbieren zusätzlich Kurbelwellen-Vibrationen erster Ordnung sowie Kupplungsschwingungen.
Die Kupplungsnabe und die Druckplatte aus Aluminium nutzen „Assist-Nocken“ für vereinfachtes Hochschalten sowie „Slipper-Nocken“ für den Schiebebetrieb beim Bremsen und leichtgängiges Herunterschalten. Die Kupplung trägt mit reduziertem Durchmesser und geringer Vorspannung der Druckfedern dazu bei, dass der Kupplungshebel sich leicht betätigen lässt.
Das manuell betätigte Sechsganggetriebe nutzt das gleiche Schaltwalzen-Design wie beim CRF450R-Motocrosser, um präzise und sichere Gangwechsel zu ermöglichen. Ein Quickshifter ist optional erhältlich.
3.3 Motor- und Chassis-Elektronik
Die Honda Africa Twin erhielt bereits 2018 einen elektronischen Gasgriff (Throttle By Wire, TBW) für eine feinere Dosierung der Motorleistung, außerdem die HSTC-Traktionskontrolle (Honda Selectable Torque Control) für stets sicheren Gripp am Hinterrad. Für das Modelljahr 2020 wurde die Steuerelektronik* entscheidend weiter entwickelt: Diese arbeitet nun mit den Daten eines Gyrosensors, der über 6 Achsen die Massenträgheit erfasst und damit den jeweiligen Fahrzustand des Motorrads ermittelt.
Die Elektronik gestattet es, die Motorleistung in vier Stufen und die Motorbremswirkung in drei Stufen einzustellen. Die HSTC-Traktionskontrolle kann in sieben Stufen eingestellt werden, wobei die Verarbeitung der Gyrosensor-Daten (positive/negative Beschleunigung, Drehbewegungen in alle Richtungen und Lageänderungen nach oben/unten) einen großen Fortschritt bedeutet. Die Unterschiede der einzelnen Stufen sind deutlicher zu spüren, damit Fahrer beispielsweise das Rutschen des Hinterrads im Offroad-Einsatz besser kontrollieren können. Die Traktionskontrolle lässt sich bei Bedarf auch komplett abschalten.
Ein weiteres Feature ist die Wheelie-Control: Hier liefert die Gyro-Sensorik Informationen zum Neigungswinkel des Bikes und kontrolliert die Drehzahl entsprechend über das TBW-System. Drei Stufen sind hier wählbar. In Stufe 1 ist ein absichtliches Abheben des Vorderrads möglich, unkontrolliertes Steigen wird aber verhindert. Auf Stufe 3 wird jeglicher Kontaktverlust des Vorderrads mit dem Untergrund unterbunden. Stufe 2 liegt zwischen diesen Stufen. Die Wheelie-Control kann ebenfalls bei Bedarf deaktiviert werden.
Vier Fahrmodi sind vorinstalliert: Tour, Urban, Gravel und Offroad. Diese decken die meisten Fahranforderungen ab. Zwei weitere Fahrmodi lassen sich individuell vom Fahrer definieren. Aber auch die voreingestellten Modi lassen sich variieren – die HSTC-Traktionskontrolle in sieben Stufen, die Wheelie-Control in drei Stufen (plus Abschalten), und das Doppelkupplungsgetriebe (so vorhanden) im S-Modus in drei möglichen Schaltmustern.
Tour liefert maximale Leistungsentfaltung (1) für Touren mit Sozius und Gepäck, eine mittelstarke Motorbremswirkung (2) und ein aktives Kurven-ABS für Asphalt.
Urban bietet für eine Vielzahl von Anforderungen mittlere Leistungsentfaltung (2), mittlere Motorbremse (2) und ein aktives Onroad-Kurven-ABS.
Gravel ist der Modus mit der geringsten Leistungsentfaltung (4) und Motorbremswirkung (3). Das Kurven-ABS ist in einer Offroad-Einstellung aktiv. Das ABS der Hinterradbremse lässt sich nicht abschalten.
Offroad nutzt niedrige bis mittlere Leistungsentfaltung (3) und die geringste Motorbremswirkung (3). Das Kurven-ABS ist in einer Offroad-Einstellung aktiv. Das ABS am Hinterrad kann abgeschaltet werden.
User 1 & 2 lässt zwei personalisierte Setups zu. Die Leistungsentfaltung ist jeweils in den Stufen 1 bis 4 einstellbar, die Motorbremse in den Stufen 1 bis 3. Zudem lassen sich die ABS-Funktionen für Onroad- und Offroad-Bedarf individuell festlegen.
*Siehe auch Kapitel 3.5 (Chassis) dieser Presseinformation.
3.4 Doppelkupplungsgetriebe
Honda hat in Europa bereits über 200.000 Motorräder mit Doppelkupplungsgetriebe (DCT steht für Dual Clutch Transmission) verkauft. 2009 debütierte das System in der VFR1200F. 2020 wurden bereits 47 % aller verkauften Africa Twins (inklusive der Adventure Sports) mit DCT an die Kunden ausgeliefert, ein weiterer Beweis für die Beliebtheit dieser fortschrittlichen Technologie, die im Motorradsektor nur Honda anbietet.
Das Doppelkupplungsgetriebe erleichtert das Fahren, indem es automatisiert die Gangwechsel ausführt. Auch die dosierte Betätigung der Kupplung zum Anfahren übernimmt die elektronisch-hydraulische Steuerung. Deswegen findet sich an DCT-Hondas kein Kupplungshebel. Simples Drehen am Gasgriff, nachdem der Fahrmodus aktiviert wurde, reicht aus, um loszufahren. Die Kombination aus einfacher Bedienung, Komfort und Mühelosigkeit, welche Honda´s DCT-System ermöglicht, erleichtert das Motorradfahren enorm und wird für User rasch zur angenehmen Selbstverständlichkeit, auf die künftig nurmehr ungern verzichtet wird.
Technisch verwendet das System zwei Kupplungen: Eine zum Anfahren und für die Gänge eins, drei und fünf, die andere ist für den zweiten, vierten und sechsten Gang zuständig. Für eine kompakte Bauweise sind beide Hauptwellen ineinander gesteckt. Jede Kupplung wird durch einen elektronisch-hydraulischen Kreislauf gesteuert. Beim automatisierten Schalten wählt das System den jeweils nächsten Gang mit Hilfe der gerade offenen Kupplung vor. Während diese elektronisch schliesst, öffnet gleichzeitig die andere – so dass der neu gewählte Gang ohne Zugkraftunterbrechung eingreifen kann.
Das Ergebnis sind sanfte und schnelle Gangwechsel ohne spürbare Schaltpausen. Auch die Zugkraft und das Drehmoment am Hinterrad werden bei DCT-Gangwechseln nur minimal unterbrochen, was die Ruck- und Nickbewegungen der Maschine nahezu eliminiert.
Ein weiterer Benefit ist die potentiell erhöhte Lebensdauer, weil grob oder nachlässig ausgeführte Schaltvorgänge, die die Zahnräder schädigen können, systembedingt ausgeschlossen sind. Auch Abwürgen ist mit DCT nicht möglich, da kein Kupplungshebel zu betätigen ist. Speziell im Stadtverkehr fährt sich ein Doppelkupplungs-Bike angenehm mühelos und erlaubt es dem Fahrer, seine Aufmerksamkeit voll und ganz dem Verkehrsgeschehen zu widmen.
Mit Doppelkupplungsgetriebe stehen drei Betriebsmodi zur Wahl. Der D-Automatikmodus bietet maximale Effizienz und ist ideal für Stadt- und Autobahnfahrten. S-Automatik ermöglicht ein sportlicheres Fahren in drei Stufen. Die ECU lässt den Motor vor dem Hochschalten etwas höher drehen und schaltet für mehr Motorbremswirkung wiederum früher zurück. Im MT-Modus schaltet der Fahrer die Gänge manuell über Tasten für Daumen und Zeigefinger an der linken Lenkerarmatur.
Auch im automatisierten D- oder S-Modus kann der Fahrer jederzeit eingreifen, indem er über die manuellen DCT-Tasten die Gangwahl korrigiert. Je nach Drosselklappenwinkel, Fahrzeuggeschwindigkeit und Gang wechselt das Doppelkupplungsgetriebe zum geeigneten Zeitpunkt dann wieder nahtlos zurück in den Automatikbetrieb.
Ein Drücken der G-Taste auf dem TFT-Touchscreen-Display aktiviert einen zusätzlichen Offroad-Modus. Durch weniger Schlupf beim Schalten erhält der Fahrer im Gelände ein besseres Gespür für den verfügbaren Gripp. Zudem verfügt das DCT-System über eine integrierte Neigungserkennung, die das Schaltverhalten je nach Steigung beziehungsweise Gefälle der Straße oder des Geländes optimiert und so die Kontrolle erleichtert.
Seit 2020 verfügt das Doppelkupplungsgetriebe der CRF1100L Africa Twin über eine zusätzliche Kurvenerkennung. Das Schaltprogramm passt sich damit automatisch an, wenn die Gyro-Sensorik erkennt, daß das Motorrad eine Kurve durchfährt.
Der Modelljahrgang 2022 der CRF1000L Africa Twin erhielt ein zusätzliches Software-Update für sanfteres Anfahren aus dem Stand und optimiertes Schaltverhalten bei langsamer Fahrt in den Gängen 1 + 2.
3.5 Fahrwerk
Stahlrahmen, verschraubter Aluminium-Heckrahmen, steife Aluminum-Schwinge mit ProLink-Aufhängung für optimale Traktion und Feedback
Gyro-Sensorik für die Steuerelektronik, um die Bewegungen des Fahrzeugs über 6 Achsen zu erfassen
Kurven-ABS und zusätzlich spezielles Offroad-Setting
Die Bosch-Steuerelektronik des Typs MM7.10 der Africa Twin ist mit einem Gyrosensor versehen, der die Bewegungen des Fahrzeugs über 6 Achsen erfasst. Zentral in der Maschine positioniert, werden damit Rollwinkel und -rate, Neigungswinkel und -rate sowie Gierwinkel und -rate in Echtzeit erfasst. Die Daten über den Bewegungszustand ermöglichen es der Elektronik, exakt und präzise zu steuern: Die Hinterrad-Traktion (unter Zuhilfe des elektronischen Gasgriffs und der HSTC-Traktionskontrolle), die über das Kurven-ABS gesteuerte mögliche Bremsleistung am Vorderrad, den Bodenkontakt des Vorderrads durch die Wheelie-Control und den Hinterradschlupf über die Rear-Lift-Control.
Ergänzend dazu überarbeiteten die Honda-Entwickler den Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen der Africa Twin für das Modelljahr 2020. Ziel war, die Geländetauglichkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Allround-Eigenschaften auf der Straße zu verbessern.
Neben einer höheren Steifigkeit im Lenkkopfbereich wurden die Hauptrahmenrohre schlanker gestaltet und im Verlauf begradigt, dazu entfiel eine Querversteifung im vorderen Bereich. Ein verschraubter, rot lackierter Aluminium-Hilfsrahmen ersetzt ein Stahlkonstrukt und fällt gleichzeitig mit nur 195 mm Breite um 40 mm schmaler aus als die vorherige Lösung, was den Schrittbogen reduziert und dem Fahrer zu besserer Bodenerreichbarkeit verhilft. Die Aluminiumschwinge, deren Design an das der CRF450R angelehnt ist, verbessert auf Grund höherer Steifigkeit die Hinterradtraktion.
Die 45 mm Upside Down-Gabel von Showa bietet 230 mm Federweg für Top-Performance auf und abseits der Straße. Zug- und Druckstufe sind stufenlos einstellbar. Die obere Gabelbrücke aus Aluminiumguss und die untere Gabelbrücke aus Schmiedealuminium, verbunden durch ein hohles Aluminium-Gabeljoch, fixieren die Gabelbeine über solide Doppelklemmungen mit jeweils zwei Schrauben oben und unten.
Der Showa-Stoßdämpfer am Hinterrad bietet 220 mm Federweg, eine 45 mm Cartridge und ein externes Reservoir für eine anhaltend stabile Dämpfung auch in extremem Gelände. Die Federvorspannung kann praxisgerecht über einen Drehknauf eingestellt werden; Zug- und Druckstufe sind ebenfalls voll anpassbar.
Die Schwingenlager-Aufnahmen sind aus hochfestem Schmiedestahl gefertigt. Die progressiv funktionierende ProLink-Hebelumlenkung am Hinterrad stützt sich über ein Kugelgelenk an einem Querverbindungsrohr ab. Dadurch erhält der Fahrer eine bessere Rückmeldung für das Hinterrad-Traktionsverhalten.
Um den Bremsdruck über das ABS ideal zu dosieren, analysiert die Gyro-Sensorik den Neigungswinkel der Maschine in Schräglage, die Verzögerung (über Drehzahlsensoren an Vorder- und Hinterrad) und die Schlupfrate an Vorder- und Hinterrad. Bei ungewolltem Anheben des Hinterrads reguliert die Elektronik die Bremskraft so ein, dass die Maschine sich wieder stabilisiert. Wahlweise lässt sich das hintere ABS für Offroad-Fahrten auch deaktivieren.
Am Vorderrad verzögern schwimmend gelagerte 310 mm Wave-Doppelscheiben mit Vierkolben-Radialzangen und Sintermetall-Bremsbelägen. Die Wave-Bremsscheibe hinten misst 256 mm im Durchmesser.
Auf die 21/18-Zoll-Räder vorne und hinten (mit Aluminium-Felgenbett und Edelstahl-Speichen) sind Bridgestone Battlax AX41T Adventurecross Tourer-Reifen oder Metzeler Karoo Street-Reifen in den Größen 90/90-21M/C 54H und 150/70R18 M/C 70H aufgezogen. Grob profilierte TKC80-Stollenreifen von Continental in 90/90-21 M/C 54S und 150/70B18 M/C 70Q sind ebenfalls für die Montage freigegeben, damit ist jedoch eine begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h zu beachten.
Die Bodenfreiheit beträgt 250 mm, der Radstand 1.575 mm, der Lenkkopfwinkel 27,5°, der Gabelnachlauf 113 mm und das Gewicht vollgetankt 229 kg (DCT 240kg)
4. Zubehör
Das Angebot an Honda Originalzubehör für die Africa Twin umfasst ein 42 Liter-Topcase und Seitenkoffer aus Aluminium sowie ein 58 Liter-Topcase sowie Seitenkoffer aus Kunststoff. Sitzbänke sind in verschiedenen Höhen beim Honda-Händler nachrüstbar: Eine niedrige Variante deckt den Bereich von 825 bis 845 mm ab, eine höhere Ausführung 875 bis 895 mm. Weiter sind Tourenscheibe, Kühlerschutz, Motorschutz, Sturzbügel sowie Handprotektor-Erweiterungen, Heizgriffe und eine 12 Volt-Steckdose erhältlich.
5. Technische Daten
MOTOR
Typ: Flüssigkeitsgekühlt, Zweizylinder SOHC Viertakt-Reihenmotor, Unicam-Zylinderkopf, 8 Ventile, 270° Kurbelwelle, Euro 5
Hubraum: 1.084 cm3
Bohrung x Hub: 92 mm x 81,5 mm
Verdichtung: 10,1:1
Max. Leistung: 75 kW (102 PS) bei 7.500 U/min
Max. Drehmoment: 105 Nm bei 6.250 U/min
Geräuschemission: MT: konstante Vorbeifahrt 73,5 dB, Beschleunigung unter Vollgas 79,2 dB / DCT: konstante Vorbeifahrt 73,6 dB, Beschleunigung unter Vollgas 79,4 dB
Ölvolumen: MT: 4,8 Liter / DCT: 5,2 Liter
KRAFTSTOFFSYSTEM
Gemischaufbereitung: PGM-FI Kraftstoffeinspritzung
Tankinhalt: 18,8 Liter
CO2 Emissionen: MT: 112 g/km
DCT: 110 g/km
Verbrauch: MT: 4,9 Liter/100 km (20,4 km pro Liter)
DCT: 4,8 Liter/100 km (20,8 km pro Liter)
ELEKTRIK
Starter: E-Starter
Batterie: 12 Volt / 6 Ah Lithium-Ionen
Lichtmaschine: 0,49 kW / 5.000 U/min
ANTRIEB
Kupplung: MT: Mehrscheibenkupplung im Ölbad, Anti-Hopping-Kupplung
DCT: 2 Mehrscheiben-Kupplungspakete
Getriebe MT/DCT: 6 Gänge manuell/6 Gänge elektronisch-hydraulisch gesteuert
Endantrieb: O-Ring-Kette
RAHMEN
Typ: Doppelschleifen-Rohrrahmen
CHASSIS
Abmessungen L/B/H: 2.330 x 960 x 1.395 mm
Radstand: 1.575 mm
Lenkkopfwinkel: 27,5°
Nachlauf: 113 mm
Sitzhöhe: 850/870 mm (mit optional niedriger Sitzbank 825 mm, mit optional hoher Sitzbank 895 mm)
Bodenfreiheit: 250 mm
Gewicht vollgetankt: 229 kg (DCT 240 kg)
RADAUFHÄNGUNG
Vorne: 45 mm Cartridge Upside-Down Teleskopgabel von Showa, voll einstellbar (Federvorspannung, Zug- und Druckstufe), Federweg 230 mm
Hinten: Aluminiumschwinge, Pro-Link-Aufhängung, Gasdruckdämpfer von Showa, Federvorspannung hydraulisch über Handrad verstellbar, Dämpferzugstufe einstellbar, 220 mm Federweg
RÄDER
Felge vorne: 21 x 2,15 Zoll, Aluminium-Speichenrad
Felge hinten: 18 x 4,00 Zoll, Aluminium-Speichenrad
Reifen vorne: 90/90-21 M/C 54H (mit Schlauch) Bridgestone Battlax AX41T Adventurecross Tourer oder Metzeler Karoo Street
Reifen hinten: 150/70R18 M/C 70H (mit Schlauch) Bridgestone Battlax AX41T Adventurecross Tourer oder Metzeler Karoo Street
BREMSEN
ABS: Kurven-ABS, ABS-Modi mit On- und Offroad-Einstellung
Vorne: 310 mm Wave-Doppelscheiben, Aluminiumnabe, schwimmend gelagert, Vierkolben-Radialzangen, Sintermetall-Bremsbeläge
Hinten: 256 mm Wave-Bremsscheibe, Einkolben-Bremszange, Sintermetallbeläge, ABS hinten abschaltbar
INSTRUMENTE & ELEKTRONIK
Instrumente: 6,5 Zoll TFT-Touchscreen, LCD-Tacho,
Multi-Information-Display
Diebstahlsicherung
Wegfahrsperre, Alarmanlage optional
Frontscheinwerfer: LED
Rücklicht: LED
Elektronik
Tagfahrlicht, Bluetooth-Audio, Apple CarPlay®, Android Auto®, Bosch-Elektronik MM7.10 mit 6-Achsen-Gyrosensor, USB-Anschluss, automatische Blinkerrückstellung, Tempomat, Notbremssignal, Traktionskontrolle (HSTC), Wheelie-Control, 4 vorkonfigurierte Fahrmodi (Urban, Tour, Gravel, Offroad) plus 2 User-Fahrmodi
** Bitte beachten: Diese Angaben entsprechen den Honda Testergebnissen unter standardisierten Bedingungen gemäß WMTC. Die Tests wurden mit einer Standardversion des Fahrzeugs durchgeführt, mit einem Fahrer und ohne zusätzliches Equipment. Der aktuelle Verbrauch kann variieren, abhängig von Fahrweise, Fahrzeugerhaltung, Wetter, Straßenbedingungen, Reifenzustand, Zubehör, Gewicht des Fahrers und Beifahrers und anderen Faktoren. Alle Angaben ohne Gewähr, Änderungen vorbehalten.