Bestechende Qualität auf hohem Niveau.
Zu den bekannt guten Eigenschaften der Sprint RS gesellen sich nun weitere herausragende Charakterzüge, denn der Jahrgang 2002 rollt mit exakt dem gleichen Motor vom Band, der auch in der neuen Speed Triple steckt. Der bewährte weil solide und leichte Aluminium-Rahmen kann den Leistungszuwachs von 22 auf 120 PS (88 kW) locker verkraften.
Am Stil dieser Triumph hat sich indes nichts geändert. Die Sprint RS schützt den Fahrer durch ihre Halbverkleidung vor lästigem Fahrtwinddruck, behindert aber nicht den Blick auf den wohlgeformten Motor.
Das Dreizylinder-Triebwerk der neuen Sprint RS ist identisch mit dem 955 cm3-Motor der neuen Speed Triple und verfügt ebenfalls über einen geregelten Katalysator plus Sekundärluftsystem. Somit besitzt er ebenfalls das äußerst stabile, aber leichte Motorgehäuse aus Aluminium-Druckguss, auf dem drei flüssigkeitsgekühlte Zylinder sitzen. Auch der neue 12-Ventil-Zylinderkopf mit den um einen Millimeter größeren Einlass- und einen Millimeter kleineren Auslassventilen kommt hier zum Einsatz. Neben den nun steiler stehenden Ventilen sind auch die zugunsten verbesserter Strömungsverhältnisse optimierten Ansaug- und Auslasskanäle stark modifiziert. Die neuen Aluminium-Gusskolben laufen in Stahlbuchsen und verdichten das Kraftstoff-Luftgemisch im Verhältnis 12:1 statt wie bisher auf 11,2:1. Der neue Motor, der außerdem mit einer stark überarbeiteten Gehäuseentlüftung die Pumpverluste im Motor reduziert, ist 2,5 Kilogramm leichter als sein Vorgänger.
Die Ansaugluft strömt über eine größere, neu geformte Airbox durch die Saugrohre, wo kleinere und leichtere Einspritzventile Kraftstoff exakt dosiert beimischen. Zur Einspritzsystem-Steuerung gehört natürlich auch ein Sauerstoffsensor, der den aktuellen Sauerstoffanteil an die Steuerung meldet. Diese errechnet die optimalen Zusammensetzung des Kraftstoff-Luftgemisches und gibt das Kommando an die Einspritzdüsen. Das hoch verdichtete Gemisch wird effektiv verbrannt, weil kompakte Zündspulen direkt auf den Zündkerzen verlustfrei die Hochspannung für einen starken Zündfunken liefern.
Die Kennfeldsteuerung der Einspritzanlage wurde so programmiert, dass sie zur starken Drehmomententfaltung im mittleren Drehzahlbereich und somit zum lustvollen Fahren mit der Sprint RS beiträgt.
Wie beim Daytona 955i-Motor sitzt die Lichtmaschine auf dem linken und der Anlasserfreilauf auf dem rechten Kurbelwellen-Stumpf. Dieses Konstruktionsprinzip, zu dem auch ein Seltenerd-Magnet gehört (kompakter als der bisher verwendete), reduziert besonders bei Leerlaufdrehzahl die Geräuschentwicklung, weil Zahnradantriebe nicht mehr nötig sind. Überarbeitete Schaltklauen der Getriebezahnräder ermöglichen darüber hinaus geschmeidigere Gangwechsel.
Zur Auspuffanlage gehören neue Krümmerrohre mit Interferenzrohr, das hilft, die Drehmomententfaltung im mittleren Drehzahlbereich zu kräftigen. Das Kühl- und Schmiersystem wurde grundlegend überarbeitet. Der Radiator des Kühlmittels lässt mehr Flüssigkeit durch dünnere Elemente bei gleicher Größe und Gewicht durchströmen.
Am Fahrwerk gab es indes nichts zu verbessern — der stabile Rahmen mit den beiden robusten Oberzügen aus Aluminium, die leichte Zweiarm-Alu-Schwinge, die kraftvollen Bremsen und die effizient arbeitende Federung und Dämpfung bleiben unverändert an der Sprint RS.
Der Jahrgang 2002 ist nicht nur in Jet Black, sondern auch in Acidic Yellow erhältlich. Diese Farbvariante ersetzt die Lucifer Orange- und Racing Yellow-Lackierungen.
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