»Wundervolle Hardware«
Honda America präsentiert Konzept-Bike in Laguna Seca/USA
Bei den beiden Superbike-WM-Rennen in Laguna Seca machte Honda keine all zu gute Figur – abseits der Rennstrecke konnte der US-Ableger des japanischen Motorradbauers jedoch die volle Punktzahl beim Publikum einstreichen. Unter der Bezeichnung »New American Sports« stellte die Entwicklungsabteilung von Honda America eine Aufsehen erregende Motorrad-Studie vor. Feinste Zutaten, offen zur Schau getragen, das war das Konzept dieser Maschine. »Wir wollten bei diesem Experiemnt das Thema in den Vordergrund stellen, das die meisten Menschen am Motorrad fasziniert: Wundervolle Hardware«, erklärte US-Honda-Entwicklungschef Martin Manchester seine Zielsetzung.
Feinste Zutaten, ins rechte Licht gerückt:
Die Honda-Studie »New American Sports« geizt nicht mit ihren Reizen
Manchester und seine Mannschaft konzentrierten sich auf den ästhetischen Aspekt beim Bau dieses Sportmotorrads. »Natürlich ist auch Leistung bei einem Sport-Bike immer ein Thema«, sagte Manchester, »aber wir wollten die emotionale Beziehung, die ein Motorradfahrer zu seiner Maschine hat, verstärken.« Erreicht werden soll dies dadurch, dass nicht nur technische Details vom Feinsten verwendet, sondern diese auch offen präsentiert und nicht hinter Verkleidungsteilen versteckt wurden.
Titan, Karbonfiber, poliertes Aluminium – die Amerikaner verbauten jede Menge von den Dingen, die sie »Eye-Candy« nennen, eine »Wohltat für die Augen«, frei übersetzt. Ein wichtiges Entwicklungsziel war die zentrale Anordnung der schweren Bauteile rund um den Motor, damit die Vorder- und Hinterrad-Aufhängung luftig leicht gehalten werden konnten. Beide Räder werden von Einarm-Aufhängungen geführt. Am Vorderrad übernimmt diese Aufgabe eine Konstruktion aus Karbonfiber und Aluminium mit intergrierter Federung und Lenkungsdämpfung. Im Vorderrad selbst wurde als zusätzlicher Hingucker eine schwimmend gelagerte innenumfassende Bremsscheibe verwendet. Die Pro-Arm-Hinterradschwinge wirkt äußerst filigran – »Skelett-Bauweise« nennt Martin Manchester das. Vier winzige Hochleistungs-Scheinwerfer erlaubten die Gestaltung einer sehr kompakten Frontpartie, die spartanischen Instrumente und Bedienelemente tragen weiter zu dem Eindruck bei, dass überall auf das Nötigste reduziert wurde. Fast sieht es so aus, als hätten die Entwickler dabei den Wasserkühler für den Motor vergessen, doch der wurde im Sitzbank-Heck platziert.
Der V2-Zylinder-Motor ist noch das Normalste an der »New American Sports«-Honda. Aber Honda America hat ja nicht nur eine eigene Entwicklungs-Mannschaft, sondern auch eine Rennabteilung. Die kann dem Aggregat sicher Beine machen – womit dann auch das Thema Leistung keines mehr sein sollte.
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