Butler Dreirad (1888)
Produktion |
|
Baujahr |
1888 |
Hersteller |
Butler |
Typ (2ri.de) |
k.A. |
Typ (Hersteller) |
k.A. |
Modellgruppe (z.B. Sportster) |
k.A. |
Modelltyp |
k.A. |
UVP ab Werk |
k.A. |
UVP inkl. Überführung |
k.A. |
Produktionsland |
Grossbritannien |
Produktionsbeginn |
k.A. |
Produktionsende |
k.A. |
Stückzahl (ca.) |
k.A. |
Fzg.-Typ |
k.A. |
Modell-Code |
k.A. |
ABE\EG-BE-Nr. |
k.A. |
VIN |
k.A. |
Motor |
|
Abgasnorm |
k.A. |
Abgasreinigung |
k.A. |
Bauart |
k.A. |
Bohrung x Hub |
k.A. |
Hubraum |
k.A. |
Gassteuerung |
k.A. |
Gemischaufbereitung |
k.A. |
Kühlsystem |
k.A. |
Max. Leistung bei Drehzahl |
k.A. |
Max. Drehmoment bei Drehzahl |
k.A. |
Leistung der Lichtmaschine |
k.A. |
Startsystem |
k.A. |
Verdichtung |
k.A. |
Zündkerzen-Typ |
k.A. |
Fahrleistung\Verbrauch |
|
Höchstgeschwindigkeit |
k.A. |
Verbrauch auf 100 km |
k.A. |
Benzin (Oktangehalt) |
k.A. |
Kraftübertragung\Antrieb |
|
Hinterradantrieb |
k.A. |
Anzahl der Gänge |
k.A. |
Kupplung |
k.A. |
Fahrwerk\Bremsen |
|
Rahmenart |
k.A. |
Rahmenmaterial |
k.A. |
Bremse vorne |
k.A. |
Bremse hinten |
k.A. |
Federung vorne (Gabel) |
k.A. |
Federung hinten (Schwinge) |
k.A. |
Federweg vorne |
k.A. |
Federweg hinten |
k.A. |
Lenkkopfwinkel |
k.A. |
Nachlauf |
k.A. |
Felgenmaß vorne |
k.A. |
Felgenmaß hinten |
k.A. |
Reifen vorne |
k.A. |
Reifen hinten |
k.A. |
Maße\Gewichte |
|
Länge |
k.A. |
Breite |
k.A. |
Höhe |
k.A. |
Sitzhöhe |
k.A. |
Bodenfreiheit |
k.A. |
Radstand |
k.A. |
Leergewicht fahrbereit |
k.A. |
Zugelassenes Gesamtgewicht |
k.A. |
Tankinhalt |
k.A. |
Reserve |
k.A. |
Ausstattung |
|
Anti-Blockier-System (ABS) |
k.A. |
Anti-Hopping-Kupplung |
k.A. |
Elektrische Dämpferabstimmung |
k.A. |
Drosselung |
k.A. |
Lieferbare Farben |
k.A. |
Gepäcktaschen / -koffer |
k.A. |
Griffheizung |
k.A. |
Navigationsgerät |
k.A. |
Oehlins-Federelemente |
k.A. |
Sitzhöhenverstellung |
k.A. |
Hauptständer |
k.A. |
Verbundbremse |
k.A. |
Service\Sonstiges |
|
Garantie |
k.A. |
Führerscheinklasse |
k.A. |
Erstinspektion |
k.A. |
Inspektionsintervall |
k.A. |
Sonstiges |
k.A. |
Beschreibung
Firmengeschichte
Die ersten Gefährte, die als Vorläufer der Motorräder angesehen werden können, besaßen noch recht rudimentäre Rahmen. Ein klassisches Beispiel ist das von dem Engländer Edward Butler 1884 entworfene und 1887 konstruierte motorisierte Dreirad. Dieses Fahrzeug gab Anlaß zu zahlreichen Streitereien zwischen Engländern und Deutschen. Die Briten behaupteten, das englische Dreirad sei weltweit das erste Fahrzeug mit Verbrennungsmotor. Hingegen beanspruchten die Deutschen diese Ehre für ein von Daimler entwickeltes Gefährt. Nach wie vor wird diskutiert, ob Butlers Fahrzeug jemals wirklich in der Öffentlichkeit gefahren ist. Fest steht, daß Butler 1889 ein Patent für ein weiteres Fahrzeug angemeldet hat. Es handelte sich um eine Weiterentwicklung seines ersten Modells aufgrund der mit ihm gemachten praktischen Erfahrungen.
Beim Butler-Dreirad war das Hinterrad angetrieben; links und rechts von ihm war je ein Zylinder mit einem Verhältnis Bohrung/Hub gleich 57 x 203 mm angebracht, was dem Motor einen Hubraum von 1037 ccm verlieh. Es handelte sich um einen Zweitakter, der mit einem Gemisch aus Luft und Benzindämpfen betrieben wurde; dieses Gemisch verbrannte im hinteren Teil des Zylinders. Dessen vorderer Teil wirkte als Pumpe und drückte das Gemisch in eine Kammer. Die Zündung arbeitete mit einem Zündfunken, der zunächst von einer von Butler selbst entwickelten elektrostatischen Zündvorrichtung geliefert wurde, später von einem Funkeninduktor und einer Batterie.
Am Kolben saß ein Pleuel, das an der Vorderseite aus dem Zylinder heraustrat und eine geradlinig geführte Bewegung vollzog. Am anderen Ende dieses Pleuels, außerhalb des Zylinders, saß eine zweite, nach rückwärts gewandte Pleuelstange, die über den Zylinder hinwegreichte bis zu einer dahinterliegenden Kurbel, die über eine Kette mit dem Hinterrad verbunden war. Die Zylinder wurden mit Wasser aus einem halbkreisförmigen Behälter gekühlt, der zugleich als Schutzblech diente, während man zur Ventilsteuerung ein interessantes System mit einem rotierenden Ventil benutzte; dieses Ventil war wie der Ventilsitz aus Gußeisen gefertigt und leicht konisch geformt, um einen perfekten Sitz zu garantieren. Es wurde von einem durchbohrten Stopfen in seiner Position im Ventilsitz gehalten, dessen
Bohrung in den Brennraum führte. Die Kompression und die Verbrennung lieferten dank dieses durchbohrten Stopfens die Kraft, die nötig war, um das Ventil in seiner Position zu halten. Das Ventil drehte sich mit einem Viertel der Geschwindigkeit der Kurbelwelle. Um eine niedere Drehgeschwindigkeit zu ermöglichen, gab es zwei Einlaß- und zwei Auslaßschlitze. Mit einem zur Linken des Fahrers angebrachten Pedal konnten zwei Seitenrollen abgesenkt werden, die ihrerseits das angetriebene Hinterrad vom Boden abhoben. Wenn der Motor lief, wurde das Hinterrad wieder herabgelassen, und das Fahrzeug fuhr an. Der Start war allerdings nicht besonders sanft, da keine Kupplung vorhanden war. Die beiden Vorderräder wurden mit Hilfe von je einem Hebel gelenkt, der links bzw. rechts vom Fahrer angebracht war. Der Antrieb erfolgte direkt vom Motor aufs Rad. Der Motor erreichte 100 U/min, und das Fahrzeug kam somit auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h.
Butlers zweites Fahrzeug wies deutliche Verbesserungen auf. Es besaß statt des Zweitakt einen Viertaktmotor, der Hubraum war kleiner als beim ersten Modell, und die Kraftübertragung erfolgte über einen Planetentrieb. Angelassen wurde der Motor per Fußpedal, und seine Drehzahl betrug zunächst 400 und später 600 U/min. Der Spritzvergaser der zweiten Version nahm die von Maybach gefundene Lösung um fünf Jahre vorweg. Auch hier benutzte Butler wieder rotierende Ventile.
Den Angaben im Patent zufolge scheint das gesamte Fahrzeug von F. B. Shuttleworth entworfen und zusammen mit C. Crowden konstruiert worden zu sein. Butlers Fahrzeug blieb der Erfolg verwehrt, denn seit 1875 verbot der Locomotives Act den Betrieb motorisierter Fahrzeuge im Straßenverkehr. Nachdem das Gesetz wieder abgeschafft worden war, verkaufte Butler sein Patent dem British Motor Syndicate, wo das Gefährt niemals produziert wurde.
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